Die Schizophrenie ist eine prototypische psychiatrische Erkrankung, die seit über 100 Jahren intensiv beforscht wird. Erkenntnisse aus der Schizophrenie-Forschung haben ein tieferes Verständnis des Zusammenspiels verschiedener ätiologischer Faktoren ermöglicht, die teilweise auch auf andere psychiatrische Störungen übertragen werden können. In dieser Vorlesung soll die paranoid-halluzinatorische Schizophrenie als Modellerkrankung in der Psychiatrie aus historischer und klinischer Perspektive vorgestellt werden. Anhand der Entwicklung des Schizophreniebegriffs (von Griesingers 'Einheitspsychose' bis zu Hubers 'Basissymptomen') wird aufgezeigt, wie sich der Begriff und das Konzept der Schizophrenie mit der Entfaltung der klinischen Psychiatrie entwickelt und ausdifferenziert hat. Dabei wird ein Überblick über den Wandel der Erklärungskonzepte bis zur Einführung der Neuroleptika gegeben. Die Exploration einer/s Patient*in mit einer paranoiden Schizophrenie wird die Psychopathologie unter besonderer Berücksichtigung der Positivsymptomatik (Wahn und Halluzinationen) darstellen. Im Besonderen wird in die Dopaminhypothese der Schizophrenie eingeführt, um eine Grundlage für in einem späteren Seminar behandelte alternative Hypothesen zu schaffen. Im weiteren Verlauf des Moduls ausführlich behandelte Themen wie Diagnose und Differentialdiagnose, Therapieoptionen sowie das Themenfeld der Unterbringung werden einführend dargestellt.
- Dozierende: Medien Lehre
- Dozierende: Florian Schlagenhauf
- Dozierende: Peter Theiss-Abendroth