Die sekundäre Hämostase stellt ein stark reguliertes extrazelluläres Netzwerk enzymatischer Reaktionen dar, bei denen im Blut zirkulierende inaktive Gerinnungsfaktoren durch limitierte Proteolyse aktiviert werden. Das Ziel der sekundären Hämostase besteht letztlich darin, das lösliche Plasmaprotein Fibrinogen, das in der Leber synthetisiert wird, in ein unlösliches Fibrinpolymer umzuwandeln. Dieses Proteinpolymer blockiert verletzte Blutgefäße und minimiert damit den Blutverlust bei Verletzungen. In dieser Vorlesung werden zunächst die molekularen Mechanismen des plasmatischen Gerinnungssystems besprochen, wobei die Aktivierungsprinzipien im extrinsischen und intrinsischen System, der Ablauf der gemeinsamen Endstrecke und die Rolle von Vitamin K bei der Synthese der Gerinnungsfaktoren erläutert werden. Anschließend wird auf das antagonistische System der Fibrinolyse (Plasmin-Antiplasmin-System) eingegangen, dessen Aufgabe es ist, eine überschießende Blutgerinnung zu verhindern. Besondere Aufmerksamkeit wird der gegenseitigen Beeinflussung von sekundärer Hämostase und Fibrinolyse gewidmet, wobei die vielfältigen Regulationsmöglichkeiten in beiden Systemen besprochen werden.
- Dozierende: Antje Beling
- Dozierende: Medien Lehre