Einführung zum Präparierkurs im 3. und 4. Semester und Hinweise zum Arbeiten in Praktikumslaboren
Roter Tropfen
In dieser Veranstaltung lernen die Studierenden den Vorgang der Blutstillung als primäre und sekundäre Hämostase kennen. Grundlegende physiologische und pathophysiologische Aspekte des Thrombozyten-Systems werden dargestellt. Dazu gehören insbesondere die Thrombopoiese, Aktivierung und Hemmung von Thrombozyten, Adhäsion und Aggregation sowie für Thrombozyten typische biochemische Besonderheiten.
Die sekundäre Hämostase stellt ein stark reguliertes extrazelluläres Netzwerk enzymatischer Reaktionen dar, bei denen im Blut zirkulierende inaktive Gerinnungsfaktoren durch limitierte Proteolyse aktiviert werden. Das Ziel der sekundären Hämostase besteht letztlich darin, das lösliche Plasmaprotein Fibrinogen, das in der Leber synthetisiert wird, in ein unlösliches Fibrinpolymer umzuwandeln. Dieses Proteinpolymer blockiert verletzte Blutgefäße und minimiert damit den Blutverlust bei Verletzungen. In dieser Vorlesung werden zunächst die molekularen Mechanismen des plasmatischen Gerinnungssystems besprochen, wobei die Aktivierungsprinzipien im extrinsischen und intrinsischen System, der Ablauf der gemeinsamen Endstrecke und die Rolle von Vitamin K bei der Synthese der Gerinnungsfaktoren erläutert werden. Anschließend wird auf das antagonistische System der Fibrinolyse (Plasmin-Antiplasmin-System) eingegangen, dessen Aufgabe es ist, eine überschießende Blutgerinnung zu verhindern. Besondere Aufmerksamkeit wird der gegenseitigen Beeinflussung von sekundärer Hämostase und Fibrinolyse gewidmet, wobei die vielfältigen Regulationsmöglichkeiten in beiden Systemen besprochen werden.
In dieser Vorlesung soll ein Patient oder eine Patientin mit Blutungsneigung aufgrund einer Thrombozytopenie und begleitender Koagulopathie infolge einer akuten Leukämie vorgestellt werden. Ausgehend vom Patienten oder der Patientin sollen typische Symptome sowie klinische Befunde bei „Blutungsneigung“ (Thrombopenie versus Koagulopathie) dargestellt werden. Die Studierenden sollen die unterschiedlichen klinischen Folgen einer Verdrängung der physiologischen Thrombopoese sowie die Folgen einer gestörten plasmatischen Gerinnung verstehen lernen.
In dieser Vorlesung lernen die Studierenden die Grundlagen der klinischen Transfusionsmedizin. Die Vorlesung gibt einen Überblick über die Zusammensetzung der Standard-Blutprodukte (Erythrozytenkonzentrate, Plasma und Thrombozytenkonzentrate). Darüber hinaus werden anhand von konkreten Fallbeispielen die Indikationen und Nebenwirkungen dieser Produkte dargestellt.
In dieser Fachvorlesung wird die allgemeine klinische Symptomatik der Thrombozytopenie am Beispiel der Immunthrombozytopenie dargestellt.
In dieser Fachvorlesung sollen die häufigsten Ursachen sowie die typischen klinischen Symptome der tiefen Beinvenenthrombose dargestellt werden. Die klinische Basisdiagnostik sowie die wichtigsten Komplikationen einer tiefen Beinvenenthrombose sind ebenfalls Gegenstand der Veranstaltung. Die einfachen Grundprinzipien der Behandlung sollen vermittelt werden.
Blutgerinnung und Fibrinolyse sind antagonistische Prozesse der normalen Hämostase. In diesem Fachseminar sollen prinzipielle Mechanismen der beiden Prozesse besprochen werden, um daraus klinische Konsequenzen von Funktionsstörungen des Gerinnungssystems abzuleiten. Thematisiert werden insbesondere die physiologische Aktivierung der sekundären Hämostase über den „tissue factor pathway“, das Protein C-System und die Fibrinolyse. Anhand der Pathophysiologie einer disseminierten intravasalen Koagulation (DIC) wird die Hämostase als dynamisches Gleichgewicht charakterisiert, dessen Auslenkung in die eine (verminderte Gerinnungsneigung) oder andere (erhöhte Gerinnungsneigung) Richtung von großer medizinischer Bedeutung ist.
Die Veranstaltung soll den Studierenden prinzipielle Mechanismen der pharmakologischen Intervention in die Blutgerinnung vermitteln.
Die Studierenden werden mit den grundlegenden Prinzipien des Eisen- und Hämstoffwechsels bekannt gemacht, wobei Eisenbestand, Eisenbedarf und Grundlagen des Eisenumsatzes erläutert werden. Die Bedeutung von Eisen als Strukturbestandteil, Cofaktor und Expressionsregulator wird charakterisiert. Die Mechanismen der enteralen Eisenresorption und des intra- bzw. extrazellulären Eisentransports werden beschrieben, wobei die Funktion wichtiger Proteine der Eisenhomöostase (Transferrin, Transferrinrezeptor, Ferritin, Mobilferrin, Hepcidin) erläutert wird. Den zweiten Schwerpunkt dieses Fachseminars bildet der Hämstoffwechsel. Hier sollen die Prinzipien der Hämsynthese und des Hämabbaus erläutert werden.
In diesem physiologischen Praktikum wird die Funktion von Thrombozyten im Aggregometer untersucht. Es werden Tests zur Einschätzung des plasmatischen Gerinnungssystems (aPTT, Quick-Test und Protein C Aktivierungszeit) durchgeführt und deren mechanistischer Hintergrund erläutert. Da diese Tests zur Basisdiagnostik der Blutgerinnung gehören, ist die Fähigkeit, sie richtig zu interpretieren von großer praktischer Bedeutung.