Wenn der Haussegen schief hängt
Die Symptomatik depressiver Syndrome und die Klassifikation von depressiven Erkrankungen nach ICD-10 wird dargestellt. Genauer eingegangen wird auch auf die Begriffe 'somatisierte Depression' und 'Somatisches Syndrom'. Zudem wird auf die gesundheitspolitische und –ökonomische Bedeutung depressiver Erkrankungen hingewiesen. Es folgt die Vermittlung von Ätiologiemodellen und eine Darstellung derzeit verfügbarer biologischer und psychologischer Therapieansätze. Die Exploration eines Patienten oder einer Patientin mit einer depressiven Episode wird ergänzt durch die Diskussion der erhobenen Befunde.
Diese Veranstaltung vermittelt Kenntnisse über die Insomnie als Vorläufer für die Entstehung von somatischen wie psychiatrischen Erkrankungen mit Schwerpunkt Depression.
In dieser Vorlesung werden eine Definition von Psychotherapie sowie ein Überblick über verschiedene psychotherapeutische Verfahren gegeben. Es werden die allgemeinen Wirkfaktoren von Psychotherapie nach Grawe vermittelt. Indikationen für psychotherapeutische Verfahren werden erläutert. Exemplarisch wird auf die Grundannahmen und Wirkmechanismen psychodynamischer Verfahren eingegangen. Die theoretischen Grundlagen werden anhand von Fallbeispielen aus typischen Therapiesituationen illustriert und vertieft, auch anhand von Filmsequenzen.
Unser Gehirn ist das wichtigste Organ bei der Stressbewältigung. Das Gehirn interpretiert unsere Erfahrungen und entscheidet, was als bedrohlich und daher stressreich einzustufen ist. Es steuert die verhaltensmäßigen und physiologischen Stressreaktionen – letztere durch das vegetative Nervensystem, das Immunsystem und das neuroendokrine System. Überdies ist das Gehirn auch Angriffspunkt von Stress und unterliegt strukturellen und funktionellen Veränderungen der Schaltkreise, die seine Leistung beeinflussen.
In diesem Seminar sollen die pharmakologischen Grundlagen der Depressionsbehandlung besprochen werden. Die einzelnen Arzneimittelgruppen (trizyklische Antidepressiva, SSRI, SNRI, MAO-Hemmstoffe und Agomelatin) werden in ihrer Pharmakodynamik und -kinetik differenziert sowie das Spektrum ihrer Nebenwirkungen besprochen.
In diesem Praktikum sollen praktische Aspekte der Diagnostik und Therapie der Depression vermittelt werden. Die Studierenden sollen die Diagnose 'Depression', wie sie sich im allgemeinmedizinischen Kontext oft präsentiert, stellen können. Sie sollen einen psychischen Befund bei einem Patienten mit Depression erheben und beschreiben können. Unterschiede zwischen einer psychiatrisch-psychosomatischen und einer somatischen Anamnese werden reflektiert. Ein besonderes Augenmerk wird auf somatische Manifestationen der Depression gelegt, weil diese in der Praxis oft nicht als Depression erkannt werden. Zur Illustration der Entstehung von körperlichen Symptomen aus dem Wechselspiel zwischen somatischen und psychischen Prozessen wird die Entstehung der Panikattacke im Teufelskreis der Angst erklärt. Anhand eines Fallbeispiels wird geübt, einen psychischen Befund zu formulieren und eigene Gegenübertragungsphänomene wahrzunehmen. Es wird reflektiert, wie diese Gegenübertragungsphänomene Diagnostik und Therapie von Patienten mit Depression beeinflussen können. Die Studierenden lernen, grundlegende psychotherapeutische Techniken (kognitiv-verhaltenstherapeutisch und psychodynamisch) am Beispiel der Behandlung der Depression zu erläutern. Anhand von typischen Fallvignetten wird ein Verständnis wichtiger praktischer Aspekte der Behandlung der Depression gemeinsam erarbeitet, wie z. B. das Vorgehen bei Suizidalität und Therapieresistenz.
In Fortsetzung des vorhergehenden KIT-Termins "Psychosomatische Anamnese (1)" liegt der Fokus in dieser Veranstaltung auf der Behandlung von "organisch fixierten" Patientinnen und Patienten. Das subjektive Krankheitsmodell der Patientin oder des Patienten soll erfasst und um psychologische und soziale Faktoren erweitert werden. Dafür werden Simulationspatient*innengespräche mit der Aufgabe geführt, der/m Betroffenen eine psychotherapeutische Behandlung zu empfehlen.
In dieser Unterrichtsveranstaltung werden jeweils 6 Studierende von einer/m Lehrenden betreut und untersuchen weitgehend selbstständig in 3er-Gruppen eine/n Patient*in. Der Unterricht am Krankenbett folgt einem definierten Ablauf von Vorbereitung und -besprechung über Patient*innenkontakt und -vorstellung zur abschließenden Befunderhebung und -demonstration. Bezogen auf die konkrete Untersuchung sollen dabei differentialdiagnostische Hypothesen und eine Arbeitsdiagnose entwickelt, die Ergebnisse der weiterführenden Diagnostik (z. B. Labor, Bildgebung) sowie die grundlegenden Therapieoptionen gemeinsam besprochen werden. Begleitend gibt es für jeden Termin mehrere Seiten im UaK-Heft zur spezifischen Problematik, die während des Kurses ausgefüllt und besprochen werden sollen. Der Unterricht soll zu ca. 2/3 als supervidierte Patientenuntersuchung in 3er-Gruppen stattfinden und zu ca. 1/3 als Patientendemonstration mit der 6er-Gruppe. Der Ablauf kann den Gegebenheiten auf der Station angepasst werden.