Die Kontrolle der Körperhaltung in der Umwelt (z. B. Gravitationsfeld) und der Stellung einzelner Körpersegmente zueinander ist eine Grundvoraussetzung für alle Formen von Bewegung, ausgehend von der aktiven Fähigkeit zu sitzen und aufrecht auf zwei Beinen zu stehen, über Fortbewegung bis hin zu jeglicher anderer Art von zielgerichteter Bewegung (z. B. ballistische Bewegungen, Feinmotorik).
Sitzen, Stand und Gang setzen die Fähigkeit zu Balance voraus; destabilisierende Effekte geplanter Willkürbewegungen und unerwartete äußere Störungen, die die Balance oder Körperteilstellungen bedrohen, und müssen innerhalb kurzer Zeit antizipiert bzw. kompensiert werden. Dazu bedient sich das menschliche Nervensystem Modellen, mit deren Hilfe verschiedenste Parameter abgebildet, verrechnet oder vorausgesagt werden. Den Studierenden soll vermittelt werden, dass die Erfüllung dieser Aufgaben und Funktionen sehr anspruchsvoll ist und bei neurologischen Erkrankungen deshalb auch früh gestört sein kann, was wiederum durch relativ einfache Methoden in der klinischen Untersuchung festzustellen ist.