In dieser Vorlesung sollen verschiedene psychosoziale Aspekte in Entstehung, Behandlung und Verlauf einer Krebserkrankung wissenschaftlich dargestellt und die Umsetzung der entsprechenden Erkenntnisse in der psychoonkologischen und palliativmedizinischen Versorgung und Betreuung der Patienten und Patientinnen dargestellt werden. Hilfreich und bedeutungsvoll ist dabei die Beachtung psychischer Begleit- und Folgeerkrankungen von Krebsleiden sowie altersspezifische und geschlechtsbezogene Unterschiede bei der Krankheitsbewältigung. Epidemiologische Daten zeigen, dass sich bei etwa 40 – 50% aller Krebspatienten/Krebspatientinnen reaktive psychische Störungen entwickeln. Auch Partner(innen), Kinder und andere Familienangehörige von Krebspatienten und Krebspatientinnen leiden häufig unter emotionalen Belastungen und Anpassungsstörungen. Im Kindes- und Jugendalter stellt die Diagnose einer lebensbedrohlichen Erkrankung für den Patienten oder die Patientin und das gesamte familiäre System eine Extremsituation dar die sehr individuelle Formen des Umgangs und der Verarbeitung und spezielle Strategien des Überlebens herausfordert.
Es werden soziale Auslösesituationen und Risikofaktoren erarbeitet und diskutiert, um ein mehrdimensionales und schulenübergreifendes Verständnis psychoonkologischer Beeinflussungsmöglichkeiten zu vermitteln.