Laboruntersuchungen sind ein zentraler Bestandteil der Diagnostik. Der valide Einsatz von Laboruntersuchungen bei der Stellung einer Diagnose setzt erstens die Auswahl geeigneter Untersuchungen, zweitens ihre fehlerfreie Durchführung und schlussendlich die richtige Interpretation der Untersuchungsergebnisse, das heißt der Laborwerte voraus. Fehler bei der Auswahl, der Durchführung und der Interpretation haben häufig falsche Diagnosen und Behandlungsfehler zur Folge. Grundlage der Fehlervermeidung sind die Kenntnis der Eignungskriterien einer Untersuchung und richtige Durchführung der einzelnen Schritte des Untersuchungsprozesses. Dieser umfasst die Auswahl des Tests, die Vorbereitung des Patienten, die Materialgewinnung, die Analyse und die Interpretation des Analyseergebnisses.
In diesem Seminar werden an klinischen Beispielen die einzelnen Schritte der Laboruntersuchung auf dem Weg zur Diagnose und die Regeln der Fehlervermeidung erarbeitet. Dabei werden die Studierenden mit den wichtigsten Regeln der Patientenvorbereitung, mit den aus der Nichteinhaltung dieser Regeln resultierenden Fehlern und mit den Einflüssen von endogenen Einflussgrößen (z.B. Lebensalter, Geschlecht circadiane Rhythmen) und exogenen Störfaktoren (z.B. Infusionstherapie, Hämolyse, Medikamente) auf Laborwerte vertraut gemacht. An klinischen Beispielen werden die Regeln der kritischen Auswertung von Laborbefunden bei der Stellung einer Diagnose einschließlich der Fehlererkennung (z.B. Plausibilitätskontrolle) erarbeitet.