Die Vorlesung soll die wesentlichen Strukturen der Notfall- und Akutversorgung in Deutschland vermitteln. Dabei sollen die drei Säulen bzw. Sektoren der Notfall- und Akutversorgung, ihr jeweiliger Auftrag sowie die Interaktion der Systeme untereinander – auch anhand exemplarischer konkreter Beispiele - beschrieben werden: 1. Die ambulante Akutversorgung, für die die kassenärztliche Vereinigung, d.h. die niedergelassenen Ärzte, den Versorgungsauftrag haben. Diese Versorgung wird zum einen durch die niedergelassenen Ärzte selbst, z.B. durch den KV-Notdienst („116 117“), KV-Notdienstpraxen bzw. auch Telefonberatung durchgeführt; gleichzeitig decken aber auch die Notaufnahmen der Krankenhäuser einen nicht unerheblichen Teil dieser Versorgung mit ab. Auch dies soll anhand von Zahlen und konkreten Beispielen erläutert werden. 2. Die Notfallrettung („112“), die beispielsweise in Berlin durch die Berliner Feuerwehr organisiert wird. Hier werden die grundsätzlichen Strukturen wie Leitstelle, Alarmierungskaskade, Indikationsstellung zur Alarmierung von Notarzt, die Problematik einer niederschwelligen Alarmierung, Qualifikation von Personal („Notfallsanitäter“, „Notarzt“) u.a. besprochen. 3. Die Notaufnahmen an Krankenhäuser, die in erster Linie für die stationäre Notfallversorgung zuständig sind. Zunächst soll die Begrifflichkeit „Notfall“ bzw. „was ist ein Notfall?“ besprochen werden. Die Struktur von Notaufnahmen in Deutschland und deren Entwicklung wird erläutert. Gleichzeitig werden Probleme in den Strukturen, Abläufen und deren Konsequenzen diskutiert. Bspw. zentrale vs. dezentrale Notaufnahmen, Qualifikation des Personals, Probleme der überlaufenen Notaufnahmen („overcrowding“). Zuletzt sollen auch noch die Finanzierungsproblematik und zukünftige Entwicklungen kurz dargestellt und diskutiert werden.
- Dozierende: Medien Lehre
- Dozierende: Bernd A Leidel
- Dozierende: Rajan Somasundaram