Für die Planung der Behandlung und die Abschätzung der Prognose eines Hirntumors ist neben der cerebralen Ausbreitung, die in der Regel durch eine entsprechende Bildgebung ermittelt wird und der genauen histologischen Diagnose auch die Kenntnis des Differenzierungsgrades von entscheidender Bedeutung. In diesem Praktikum soll anhand von ausgewählten realen Fallbeispielen das klinisch-neuropathologische Vorgehen der prä-, intra- und postoperativen Diagnostik bei Patient*innen mit Hirntumoren simuliert werden. Zunächst wird auf die wichtige intraoperative Schnellschnittsituation eingegangen werden. Hierbei sollen die Studierenden anhand von histologischen Schnellschnitt-Präparaten Hirntumore unterschiedlicher Entitäten und biologischer Wertigkeiten beschreiben und mit den endgültigen Biopsaten vergleichen, um ein Verständnis über die diagnostischen Schwierigkeiten kleiner Hirnbiopsate, auch im Hinblick auf die sich anschließende klinisch-neuropathologische Kommunikation zu erlangen.
Anhand von ausgewählten histologischen und immunhistochemischen Präparaten, bei denen im Wesentlichen die häufigsten glialen Hirntumore unterschiedlicher biologischer Wertigkeiten im Fokus stehen, soll dann auf die in den Kasuistiken vorgestellten spezifischen Therapieoptionen nochmals eingegangen und um die heutzutage wichtige molekulare Diagnostik erweitert werden. Nicht zuletzt soll auch auf die differentialdiagnostische Abgrenzung zu nicht hirneigenen Tumoren (z. B. Hirnmetastasen, hämatologische Tumore) und nicht neoplastische Läsionen (z. B. Hirnabszess) eingegangen werden.