Alterung ist eine grundlegende Eigenschaft biologischer Systeme, die naturwissenschaftliche und soziologische Aspekte vereint. In dieser interdisziplinären Vorlesung soll die Mehrdimensionalität menschlicher Alterungsvorgänge aus biochemischer / molekulargenetischer sowie soziologischer Sicht besprochen werden. Dabei werden zunächst metabolische (Rate of living concept, Oxidationshypothese, Kalorienrestriktionhypothese) und molekulargenetische (Mutationsakkumulation, Telomerverkürzung, Stammzellverarmung) Alterungmodelle vorgestellt und experimentelle Ansätze zur Evaluation von Alterungstheorien eingeführt. Im zweiten Teil der Vorlesung werden anschließend die Grundlagen zu klassischen soziologischen Ansätzen der Disengagement- und Aktivitäts-Theorie vorgestellt und Nachfolgekonzepte zum "erfolgreichen Altern" (Kontinuitäts-, sozio-emotionale Selektivitätstheorie, S-O-K-Modell (Selektion/Optimierung/Kompensation) nach Baltes u. Baltes präsentiert. Die Auseinandersetzung mit soziologischen Theorien soll zu einem besseren Verständnis der Rolle des älteren Menschen in unserer Gesellschaft führen.