Patienten und Patientinnen in der Intensivmedizin werden typischerweise von Normalpflegestationen, von Rettungsstellen oder aus dem Operationsraum wegen der Notwendigkeit der Überwachung wegen eines Risikos für die Entwicklung einer vital bedrohlichen Situation übernommen (Intensivüberwachung) oder die Aufnahme erfolgt, weil die Therapie für eine bereits eingetretene Organdysfunktion z.B. pneumogene Sepsis mit vitaler Bedrohung bereits erforderlich ist (Intensivtherapie).
In diesem UaK werden exemplarisch erwachsene Intensivpatienten und -patientinnen im Bereich der konservativen und operativen Intensivmedizin gesehen. Patienten und Patientinnen nach großen chirurgischen Eingriffen, nach Trauma können ebenso vertreten sein wie Patienten mit Infektionen wie Pneumonie oder Pankreatitis oder Patienten/Patientinnen mit Herzinfarkt, Schlaganfall oder Lungenembolie.
Das Erkennen und Beschreiben der klinischen Symptomatik von Patienten und Patientinnen mit Organversagen/-dysfunktion anhand klinischer Untersuchungsbefunde und Laborparameter stehen im Mittelpunkt der Unterrichtseinheit. Anhand der konkreten Patientenfälle werden Prinzipien der Diagnostik zur Erkennung von Komplikationen und zum Therapieverlauf exemplarisch besprochen.
Prinzipien und Funktionsweise der Organersatztherapie für die jeweiligen Patientenfälle werden im Rahmen des praktischen Unterrichts gezeigt. Ebenso werden die Prinzipien des jeweils eingesetzten Monitoringverfahrens beim konkreten Patientenfall demonstriert. Es wird Blut für eine Blutgasanalyse aus dem ZVK beim konkreten Patienten bzw. der Patientin entnommen und das Prinzip des Surrogatparameters wird hier am Beispiel der zentralvenösen Sättigung zur Abschätzung des Herzzeitvolumens demonstriert.
Auf Basis dieser Lehrveranstaltung erstellen die Studierenden für den konkreten Patientenfall anhand einer Checkliste eine strukturierte Patientenvorstellung für eine problemorientierte Visite.
In dieser Unterrichtsveranstaltung werden jeweils 6 Studierende von einer/m Lehrenden betreut und untersuchen weitgehend selbstständig in 3er-Gruppen eine/n Patient*in. Der Unterricht am Krankenbett folgt einem definierten Ablauf von Vorbereitung und -besprechung über Patient*innenkontakt und -vorstellung zur abschließenden Befunderhebung und -demonstration. Bezogen auf die konkrete Untersuchung sollen dabei differentialdiagnostische Hypothesen und eine Arbeitsdiagnose entwickelt, die Ergebnisse der weiterführenden Diagnostik (z. B. Labor, Bildgebung) sowie die grundlegenden Therapieoptionen gemeinsam besprochen werden. Begleitend gibt es für jeden Termin mehrere Seiten im UaK-Heft zur spezifischen Problematik, die während des Kurses ausgefüllt und besprochen werden sollen. Der Unterricht soll zu ca. 2/3 als supervidierte Patientenuntersuchung in 3er-Gruppen stattfinden und zu ca. 1/3 als Patientendemonstration mit der 6er-Gruppe. Der Ablauf kann den Gegebenheiten auf der Station angepasst werden.