Die Implementierung von Leitlinien dient dazu, die Diagnostik und Therapie von bestimmten Erkrankungen dem aktuellen Forschungsstand anzupassen. Leitlinienempfehlungen sind im ärztlichen Alltag eine wichtige Grundlage für die klinische Entscheidungsfindung. Beim Vergleich von Leitlinienempfehlungen findet man teilweise deutliche Unterschiede. Wie kommt es dazu, dass Leitlinienautoren und -autorinnen bei gleicher Evidenz zu unterschiedlichen Empfehlungen kommen können?
Hierzu muss man verstehen, wie Leitlinienempfehlungen zustande kommen. Ein wichtiges Instrument, das verwendet wird, um aus wissenschaftlicher Evidenz eine Leitlinienempfehlung zu entwickeln, ist das GRADE-Instrument, mit dessen Hilfe die Qualität wissenschaftlicher Evidenz evaluiert und ein Empfehlungsgrad erarbeitet werden kann.
In dieser Veranstaltung sollen die Studierenden die für ausgewählte Leitlinienempfehlungen angeführten Publikationen evaluieren und prüfen, ob sie die zugrundeliegende Leitlinienempfehlung nachvollziehen können. Nach einer kurzen Einführung arbeiten die Studierenden in Kleingruppen aus 2-3 Studierenden an einer Publikation und präsentieren ihren Kommilitonen und Kommilitoninnen die Ergebnisse ihrer Evaluation in Form eines Papier-Posters. Gemeinsam wird die Leitlinienempfehlung anhand der Ergebnisse diskutiert.