Vor dem Hintergrund der zunehmenden Forderung nach Verbesserung der Qualität in der medizinischen Versorgung werden Leitlinien als systematisch entwickelte, wissenschaftlich begründete und praxisorientierte Entscheidungshilfen mehr denn je wahrgenommen und angewendet. Inzwischen ist eine Fülle von Leitlinien zu verschiedensten Themengebieten verfügbar, mitunter finden sich mehrere Leitlinien zu einem Thema. Welches sind die Akteure der Leitlinienentwicklung? Was macht eine „gute Leitlinie“ aus und woran erkenne ich eine „evidenzbasierte Leitlinie“? In dieser Vorlesung wird die Methodik der Leitlinienentwicklung thematisiert. Verschiedene Entwicklungsstufen und Ansätze zur Erstellung von Leitlinien aus deutscher und internationaler Perspektive werden vorgestellt. Zur Vorbereitung der Vorlesung wurde der folgende Artikel im BlackBoard hinterlegt: Nothacker, M., Muche-Borowski, C., Kopp, I. (2014). Klassifikation und Entwicklung von Leitlinien im AWMF-Register. Was macht eine gute Leitlinie aus? Gynäkologie und Geburtshilfe 2014; 19 (4). Für die individuelle vertiefende Vor- und Nachbereitung eignet sich das "Regelwerk Leitlinien" der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) (verfügbar unter http://www.awmf.org/leitlinien/awmf-regelwerk.html).
Leitlinien sind in der Regel sehr umfassende Dokumente, die eine Fülle von Informationen zum Hintergrund der entsprechenden Krankheitsbilder und eine Auseinandersetzung mit einer Vielzahl von Publikationen enthalten und nur begrenzt zur direkten Umsetzung in den Klinikalltag geeignet sind. In Studien konnte dementsprechend aufgezeigt werden, dass die Leitlinienadhärenz im klinischen Alltag z.T. sehr dürftig ist und das Nicht-Befolgen von Leitlinien mit einem schlechteren Outcome von Patienten und Patientinnen assoziiert ist. Es ist daher wichtig, Lösungsstrategien zu entwickeln, die die Umsetzung von Leitlinienempfehlungen in die Praxis unterstützen und fördern. Die Vorlesung stellt aktuelle Daten zur Leitlinienadhärenz und den Folgen mangelhafter Leitlinienadhärenz vor und zeigt Lösungsstrategien für die Umsetzung von Leitlinien im klinischen Alltag am Beispiel kardiovaskulärer Erkrankungen auf.
Am Ende des Studiums sind die Studierenden mit der klinischen Anwendung von Medikamenten und häufig auch mit der Translation auf der Grundlagenebene vertraut. Die Kenntnis darüber, wie Medikamente industriell entwickelt werden, schließt zum einen die Wissenslücke zwischen Grundlagenforschung und klinischer Anwendung, vertieft Grundlagenwissen für die Beteiligung an klinischen Studien und dient dazu, besser zu verstehen, warum Zulassungsanwendungen und klinischer Alltag ein wesentlicher Bestandteil von Fachkongressen oder von Verkaufsargumenten konkurrierender Firmen ist.
Mit dieser Vorlesung wird beschrieben, welcher Strategien sich die Industrie grundsätzlich bedient, um Medikamente zu entwickeln.
Mit dieser Vorlesung wird beschrieben, welcher Strategien sich die Industrie grundsätzlich bedient, um Medikamente zu entwickeln.
„Währung der Wissenschaft“ und ein Muss für erfolgreiches Wissenschaftliches Arbeiten: Vor dem Hintergrund aktueller öffentlicher Diskussionen über Plagiatsaffären, Datenfabrikation, Datenfälschungen, Nichtveröffentlichung relevanter Ergebnisse, Einflussnahme durch Industrie/Politik und Interessenkonflikte gewinnt die kritische Sicht auf den Publikationsprozess und die Autorschaft eine neue Bedeutung.
Angesichts der wachsenden Aufmerksamkeit für Publikationen im Rahmen von Promotionsverfahren, werden, neben einer Anleitung zur verantwortungsvollen Publikation, Grundlagen des Begutachtungsprozesses vermittelt und die Relevanz aktueller Entwicklungen im Veröffentlichungsprozess und Verlagswesen dargestellt. Damit möchte diese Vorlesung auch Scheu vor der eigenen Publikation abbauen und einen kritischen Blick auf die damit verbundenen Herausforderungen schulen.
Angesichts der wachsenden Aufmerksamkeit für Publikationen im Rahmen von Promotionsverfahren, werden, neben einer Anleitung zur verantwortungsvollen Publikation, Grundlagen des Begutachtungsprozesses vermittelt und die Relevanz aktueller Entwicklungen im Veröffentlichungsprozess und Verlagswesen dargestellt. Damit möchte diese Vorlesung auch Scheu vor der eigenen Publikation abbauen und einen kritischen Blick auf die damit verbundenen Herausforderungen schulen.
Mittlerweile gilt es als weitgehend akzeptiert, dass nicht jede neue Therapieform Einzug in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung finden kann, da sich entweder kein medizinisch/therapeutischer Zusatznutzen zeigt oder die mit einer neuen Therapie verbundenen Zusatzkosten in einem ungünstigen Verhältnis zum erreichbaren Nutzen stehen. Doch welche Analysen liegen solchen Erkenntnissen eigentlich zugrunde? Die Vorlesung soll den Studierenden einen Überblick über die in der Gesundheitsökonomie gängigen Analysestrategien geben sowie auf methodische und ethische Unzulänglichkeiten eingehen.
Die Implementierung von Leitlinien dient dazu, die Diagnostik und Therapie von bestimmten Erkrankungen dem aktuellen Forschungsstand anzupassen. Leitlinienempfehlungen sind im ärztlichen Alltag eine wichtige Grundlage für die klinische Entscheidungsfindung. Beim Vergleich von Leitlinienempfehlungen findet man teilweise deutliche Unterschiede. Wie kommt es dazu, dass Leitlinienautoren und -autorinnen bei gleicher Evidenz zu unterschiedlichen Empfehlungen kommen können?
Hierzu muss man verstehen, wie Leitlinienempfehlungen zustande kommen. Ein wichtiges Instrument, das verwendet wird, um aus wissenschaftlicher Evidenz eine Leitlinienempfehlung zu entwickeln, ist das GRADE-Instrument, mit dessen Hilfe die Qualität wissenschaftlicher Evidenz evaluiert und ein Empfehlungsgrad erarbeitet werden kann.
In dieser Veranstaltung sollen die Studierenden die für ausgewählte Leitlinienempfehlungen angeführten Publikationen evaluieren und prüfen, ob sie die zugrundeliegende Leitlinienempfehlung nachvollziehen können. Nach einer kurzen Einführung arbeiten die Studierenden in Kleingruppen aus 2-3 Studierenden an einer Publikation und präsentieren ihren Kommilitonen und Kommilitoninnen die Ergebnisse ihrer Evaluation in Form eines Papier-Posters. Gemeinsam wird die Leitlinienempfehlung anhand der Ergebnisse diskutiert.
Hierzu muss man verstehen, wie Leitlinienempfehlungen zustande kommen. Ein wichtiges Instrument, das verwendet wird, um aus wissenschaftlicher Evidenz eine Leitlinienempfehlung zu entwickeln, ist das GRADE-Instrument, mit dessen Hilfe die Qualität wissenschaftlicher Evidenz evaluiert und ein Empfehlungsgrad erarbeitet werden kann.
In dieser Veranstaltung sollen die Studierenden die für ausgewählte Leitlinienempfehlungen angeführten Publikationen evaluieren und prüfen, ob sie die zugrundeliegende Leitlinienempfehlung nachvollziehen können. Nach einer kurzen Einführung arbeiten die Studierenden in Kleingruppen aus 2-3 Studierenden an einer Publikation und präsentieren ihren Kommilitonen und Kommilitoninnen die Ergebnisse ihrer Evaluation in Form eines Papier-Posters. Gemeinsam wird die Leitlinienempfehlung anhand der Ergebnisse diskutiert.
Die Erarbeitung wissenschaftlicher Erkenntnisse von der Bench zur Bedside, also zum zugelassenen Medikament, verläuft nach Regeln und unter Bedingungen, die sich primär nicht an den klinischen Gegebenheiten orientieren. Die Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse zu medikamentösen Behandlungsstrategien im klinischen Handeln stellen daher Institutionen, die behandelnden Personen und klinische Forschung vor spezifische Herausforderungen. In dieser Veranstaltung werden solche Herausforderungen an Beispielen aus den jeweiligen Fachgebieten im Hinblick auf die drei Ebenen der Translation vermittelt.
Die Ableitung einer individuellen Therapieentscheidung auf dem Boden der Berufserfahrung und Intuition, langfristiger Beziehungen zum Patienten und zur Patientin und subjektiver Vorstellungen der behandelnden Person können im Widerspruch zu einer leitliniengerechter Behandlung stehen. Per definitionem geben Leitlinien den gegenwärtigen Erkenntnisstand zur Diagnostik und Behandlung einer Erkrankung wieder und sollen in der Entscheidungsfindung eine Unterstützung für Ärzte/Ärztinnen und Patienten/Patientinnen sein und einen hohen medizinischen Standard ermöglichen. Im klinischen Alltag stoßen diese Ansätze bei komplexen Behandlungen jedoch immer wieder auch an Ihre Grenzen. Ziel dieser Veranstaltung ist es, am Beispiel von konkreten Patientenfällen aus der Klinik oder Praxis, die Möglichkeiten und Grenzen von Leitlinien bei der Entwicklung einer Behandlungsstrategie darzustellen. Anhand konkreter Patientenfälle sollen die Studierenden lernen, Leitlinienempfehlungen mit individuellen Patientenfaktoren, wie der Schwere der Erkrankung, der Prognose, der Einschränkung der Lebensqualität und Belastung durch die Therapie, mit den individuellen Vorstellungen und Wünschen Ihrer Patienten und Patientinnen, Leitlinienempfehlungen anzuwenden aber auch Situationen beschreiben können, in denen ein Abweichen von der Leitlinienempfehlungen begründet sein kann.
Die Umsetzung von EBM im Workshop erfolgt in einem mehrstufigen Prozess: EBM Workshop Teil 1-4 (Teil 2 ist eine eVL).
In der dritten Veranstaltung wird die recherchierte Literatur kritisch bezüglich Validität und Evidenz beurteilt. Die Studierenden sollen die gefundene Literatur auf Eignung zur Beantwortung der Fragestellung beurteilen können. Die ausgewählte Literatur wird dann kritische bewertet. Die Studierenden sollen die Verlässlichkeit der Studienergebnisse beurteilen können.
Die Präsentation für Teil 4 soll nach diesem Workshop zu Hause vorbereitet werden.
In der dritten Veranstaltung wird die recherchierte Literatur kritisch bezüglich Validität und Evidenz beurteilt. Die Studierenden sollen die gefundene Literatur auf Eignung zur Beantwortung der Fragestellung beurteilen können. Die ausgewählte Literatur wird dann kritische bewertet. Die Studierenden sollen die Verlässlichkeit der Studienergebnisse beurteilen können.
Die Präsentation für Teil 4 soll nach diesem Workshop zu Hause vorbereitet werden.
Die Umsetzung von EBM im Workshop erfolgt in einem mehrstufigen Prozess: EBM Workshop Teil 1-4 (Teil 2 ist eine 1 eVL).
In der vierten Veranstaltung wird die ausgewählte und bewertete Evidenz auf den individuellen klinischen Fall angewendet und diese Ergebnisse durch die Studierenden als Prüfungsleistung für dieses Modul vorgestellt. Die Studierenden sollen die Evidenz für eine Fragestellung ableiten können.
In der vierten Veranstaltung wird die ausgewählte und bewertete Evidenz auf den individuellen klinischen Fall angewendet und diese Ergebnisse durch die Studierenden als Prüfungsleistung für dieses Modul vorgestellt. Die Studierenden sollen die Evidenz für eine Fragestellung ableiten können.
Der Modulworkshop, moderiert von den studentischen Modulverantwortlichen, dient der Evaluation und Weiterentwicklung des Moduls. Auf kurzem und direktem Weg kann von den Studierenden Feedback entgegengenommen werden, das sich sowohl auf Inhalt als auch auf Aufbau und Struktur des Moduls beziehen kann. Die studentischen Modulverantwortlichen bringen dieses Feedback anschließend in die Modulreviews ein. Nutzt diese Chance, das Studium zu gestalten!