Die Ableitung einer individuellen Therapieentscheidung auf dem Boden der Berufserfahrung und Intuition, langfristiger Beziehungen zum Patienten und zur Patientin und subjektiver Vorstellungen der behandelnden Person können im Widerspruch zu einer leitliniengerechter Behandlung stehen. Per definitionem geben Leitlinien den gegenwärtigen Erkenntnisstand zur Diagnostik und Behandlung einer Erkrankung wieder und sollen in der Entscheidungsfindung eine Unterstützung für Ärzte/Ärztinnen und Patienten/Patientinnen sein und einen hohen medizinischen Standard ermöglichen. Im klinischen Alltag stoßen diese Ansätze bei komplexen Behandlungen jedoch immer wieder auch an Ihre Grenzen. Ziel dieser Veranstaltung ist es, am Beispiel von konkreten Patientenfällen aus der Klinik oder Praxis, die Möglichkeiten und Grenzen von Leitlinien bei der Entwicklung einer Behandlungsstrategie darzustellen. Anhand konkreter Patientenfälle sollen die Studierenden lernen, Leitlinienempfehlungen mit individuellen Patientenfaktoren, wie der Schwere der Erkrankung, der Prognose, der Einschränkung der Lebensqualität und Belastung durch die Therapie, mit den individuellen Vorstellungen und Wünschen Ihrer Patienten und Patientinnen, Leitlinienempfehlungen anzuwenden aber auch Situationen beschreiben können, in denen ein Abweichen von der Leitlinienempfehlungen begründet sein kann.
- Dozierende: Sabine Gehrke-Beck
- Dozierende: Christoph Heintze
- Dozierende: Jens Heufelder
- Dozierende: Carsten Kamphues
- Dozierende: Medien Lehre
- Dozierende: Roland Stark
- Dozierende: Jonas Staudacher
- Dozierende: Andreas Weber