Einschreibeoptionen

In der medizinischen Praxis zeigt sich, dass Wissen um gesunde Ernährung nicht automatisch einen gesunden Ernährungsstil zur Folge hat. Die Hintergründe dieses Befundes sollen in dieser Vorlesung beleuchtet werden: Das Ernährungsverhalten sowie das Wissen über die Ernährung sind u. a. von sozialen, kulturellen, ökonomischen, aber auch individuell-psychologischen Faktoren mitbestimmt, die einem historischem Wandel unterliegen. Dieser Wandel betrifft auch das Wissen um gesunde Ernährung. Historisch exemplarisch wird dies am Nährwertmodell und zwar am Beispiel des Eiweißes analysiert. Davon ausgehend wird der Geschmack als Summe symbolischer Bedeutungen und kultureller Bewertungen untersucht. Es wird gezeigt, wie er das Ernährungsverhalten von Männern und Frauen bzw. von Angehörigen verschiedener sozialer Statusgruppen prägt. Als ein zentraler Vermittlungsmechanismus dieser Zusammenhänge wird dabei das Habituskonzept von Bourdieu eingeführt. Exemplarisch am Essverhalten wird dargestellt, wie Gesundheitshandeln auch Ausdruck einer tief verankerten Identität ist.
Gäste können auf diesen Kurs nicht zugreifen. Melden Sie sich bitte an.