Psychisch kranke Menschen leiden unter sozialer Stigmatisierung und Ausschließung. Therapeutische Interventionen zielen deswegen auf Inklusion. Die Behandlungskette muss zunehmend teilstationäre und ambulante psycho- und soziotherapeutische Versorgungsformen beinhalten, um psychisch kranken Menschen die Teilhabe an der Gesellschaft zu ermöglichen. Auch das zunehmende Wissen über Gen-Umwelt-Interaktionen (Epigenetik) bei der Entstehung und dem Verlauf psychischer Erkrankungen wird Präventions- und Therapiemaßnahmen mitbestimmen. Moderne Behandlungsformen im Bereich der Psychiatrie und Psychotherapie werden somit gezielte, auf das Individuum ausgerichtete Therapien wie z. B. störungsspezifische Psychotherapien, Biomarker-geleitete Pharmakotherapien sowie andere, nicht unmittelbar auf die Beeinflussung von Transmittersystemen zielende, medikamentöse und Stimulationsverfahren beinhalten. Insgesamt verlangt eine auf Inklusion gerichtete Behandlung, im Sinne der starken Respektierung der Autonomie der Betroffenen, auf deren persönliche Bedürfnisse und individuelle Marker zentrierte therapeutische und präventive Zugangswege zu etablieren, die im Lebensumfeld angeboten werden.
- Dozierende: Medien Lehre
- Dozierende: Stefanie Schreiter