Einschreibeoptionen

1. Ziel und Inhalt des Wahlpflichtmoduls:

Sie möchten mehr erfahren über Krankheiten, Lebensbedingungen, und Gesundheitsversorgung in tropischen Regionen und über Strategien und Maßnahmen, solche Krankheiten vorzubeugen und einzudämmen? Dann ist unser Kurs genau richtig. Sie lernen Krankheitsbilder wie z.B. Malaria, Dengue und Bilharziose besser kennen, nehmen Teil an der Versorgung in unserer Ambulanz und an reisemedizinischen Beratungen, Vertiefen Ihre Fertigkeiten in der Mikroskopie parasitärer Erreger und konzipieren ein kleines Projekt zur Krankheitsbekämpfung.

Die Tropenmedizin befasst sich mit den Gesundheitsproblemen und Krankheiten, die in tropischen und subtropischen Regionen der Welt verbreitet sind. Dieses Fachgebiet umfasst die Prävention, Diagnose, Behandlung und Kontrolle von tropentypischen Krankheiten, die oft durch klimatische Bedingungen, Armut, schlechte sanitäre Verhältnisse und fehlende medizinische Versorgung begünstigt werden.

Tropenmedizin und International Health sind zentrale Bestandteile von Global Health, da sie sich mit den globalen gesundheitlichen Herausforderungen und der Verbesserung der Gesundheitsversorgung in verschiedenen Teilen der Welt beschäftigen. Ein wichtiger Aspekt ist dabei auch die Relevanz für die Gesundheitsversorgung von Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland.

In der ersten Woche des Wahlpflichtmoduls werden die zentralen Themen der Tropenmedizin durch Dozent:innen präsentiert, die die Krankheitsbilder, Kontexte, und sozialen Determinanten aus eigener Tätigkeit in den Endemiegebieten kennen. Studierende erhalten dadurch einen fundierten Überblick über die wichtigsten Tropenkrankheiten, einschließlich ihrer Verbreitung, Übertragung, Pathogenese, Klinik, Diagnostik und Therapie. Darüber hinaus werden Präventionsstrategien und Kontrollmaßnahmen thematisiert, darunter Impfungen, Chemoprophylaxe, Sanitärmaßnahmen und Massenbehandlungen. An zwei Nachmittagen wird der mikroskopische Nachweis der häufigsten parasitären Erreger praktisch geübt. Wir setzen uns auch kritisch mit den kolonialen Aspekten der Tropenmedizin auseinander und fördern einen bewussten und reflektierten Umgang mit dem Begriff und seiner Praxis.

In den darauffolgenden zwei Wochen vertiefen die Studierenden ihr Wissen und wenden es praktisch an: In einer Woche nehmen die Studierenden an der Versorgung tropenmedizinischer Patient:innen in der Ambulanz sowie an reisemedizinischen Beratungen und Impfungen teil (Kleingruppen von 1-3 Studierenden; großes Spektrum bei täglich bis zu 250 Patient:innen und Reisende in der Ambulanz). Importierte Tropenkrankheiten und reisemedizinische Beratungen werden dabei mit erfahrenen Tropenmediziner:innen diskutiert, und differentialdiagnostische und therapeutische Fragestellungen erörtert. In der anderen Woche bearbeiten die Studierenden in Kleingruppen eine aktuelle Fragestellung im Bereich der Internationalen Gesundheit, z.B. als Szenario zur Eindämmung einer Infektionskrankheit einschließlich der Projektplanung, Finanzierung, Umsetzung, und Ergebniskontrolle. Dabei werden die Studierenden von klinisch und forschend tätigen Tropenmediziner:innen als Mentor:innen begleitet. Die Ergebnisse werden am Ende des Moduls in einer Präsentation vorgestellt.


2. Struktur und Inhalt des Wahlpflichtmoduls:

Woche 1: Grundlagen der Tropenmedizin: Krankheiten im Kontext

In der ersten Woche erhalten die Studierenden einen umfassenden Überblick über die „klassischen“ sowie vernachlässigten Tropenkrankheiten wie z.B. Malaria, Dengue-Fieber, Leishmaniose, afrikanische Schlafkrankheit und Bilharziose. Dabei werden die wichtigsten Themen wie Epidemiologie, Parasitologie, Diagnostik, Therapie sowie Prävention und Kontrollmaßnahmen behandelt. Ein Fokus liegt auf der Bedeutung dieser Krankheiten auch im gesellschaftlichen Kontext, ein anderer auf dem mikroskopischen Nachweis ausgewählter tropischer Infektionserreger, den die Studierenden praxisnah erlernen.

Woche 2 und 3: Praktische Vertiefung spezifischer Krankheitsbilder in der Ambulanz und reisemedizinische Beratung

In einer der folgenden zwei Wochen liegt der Schwerpunkt auf der aktiven Teilnahme an der Versorgung konkreter tropenmedizinischer und reisemedizinischer Fälle in den entsprechenden Sprechstunden („Mini-Famulatur“; Kleingruppen von 1-3 Studierenden, 20 UE). Dabei setzen sich die Studierenden an fünf Tagen praxisnah mit Diagnostik und Therapie importierter Tropenkrankheiten bzw. mit den Indikationen und Eigenheiten von Impfungen und Chemoprophylaxe (Malaria) auseinander. Fälle und Beratungen werden mit erfahrenen Tropenmediziner:innen diskutiert. Diese interaktive Auseinandersetzung fördert das Verständnis der klinischen Praxis der Tropen- und Reisemedizin.

Woche 2 und 3: Aktuelle Fragestellungen der Tropenmedizin und International Health

In der anderen der zwei Wochen wird in 2-3 Großgruppen (10 UE) eine aktuelle Fragestellung aus der Tropenmedizin oder der Internationalen Gesundheit bearbeitet. Dabei können die Studierenden ein Thema aus einer Reihe von angebotenen Fragestellungen wählen und sich intensiv mit der Epidemiologie, Kontrolle und Prävention von Tropenkrankheiten befassen. In der Regel geschieht dies im Rahmen eines Szenarios mit der konkreten Planung von Zielen, Finanzierung, benötigten Ressourcen, Aspekten der Umsetzung und der Kommunikation sowie der Ergebniskontrolle der geplanten Maßnahmen. Durch eigenständige Recherche, interaktive Diskussionen und den Austausch mit spezialisierten Ärzt:innen erarbeiten die Studierenden Lösungsansätze, die sie am Ende in einer Präsentation zusammenfassen. Dieser Teil des Wahlpflichtpraktikums führt die Studierenden an die besonderen Aspekte der Krankheitsbekämpfung in den Endemiegebieten und an die Projektdurchführung heran.


3. Lernspirale:

Das Wahlpflichtmodul 24 „Tropenmedizin und Internationale Gesundheit“ vermittelt umfassendes Wissen zu den spezifischen Herausforderungen von infektiösen und nicht übertragbaren Erkrankungen in Ländern mit niedrigerem und mittlerem Einkommen. Ein Schwerpunkt liegt auf der differentialdiagnostischen Einschätzung von importierten Tropenkrankheiten sowie Erkrankungen, die Migrant:innen aus subtropischen und tropischen Regionen betreffen können. Das Modul betont die gesellschaftlichen Aspekte und Kontexte in diesen Ländern, wie etwa Armut, Klima, Gesundheitssysteme und befasst sich mit Krankheiten, die in Mitteleuropa eher selten sind, global jedoch eine große Rolle spielen. Besonders praxisorientiert, umfasst das Modul unmittelbare Patient:innenversorgung sowie mikroskopische Praktika, in denen Teilnehmer:innen ihre diagnostischen Fähigkeiten in der Tropenmedizin vertiefen können. Durch eine Gruppenarbeit werden zudem analytische Herangehensweisen im Bereich der internationalen Gesundheit gestärkt, wodurch ein vertieftes Verständnis für globale Gesundheitsthemen und deren komplexe Zusammenhänge gefördert wird.
Gäste können auf diesen Kurs nicht zugreifen. Melden Sie sich bitte an.