Einschreibeoptionen

1. Ziel und Inhalt des Wahlpflichtmoduls.
Mit dem Blick in das Auge können Sie alles sehen von dem der Internist oder Neurologe nur „träumen“ kann. Die Erstbeschreibung von Gefäßveränderungen in der Netzhaut von Patienten mit Bluthochdruck 1892 durch Marcus Gunn zeigt Exsudate, Kaliberschwankungen oder Tortuosität. Neben der Einführung der Augenheilkunde als eigenständigem Fach hat sich u.a. in den Fächern Nephrologie, Kardiologie und Neurologie die Untersuchung des Augenhintergrundes für die Diagnose- und Prognosestellung etabliert.
In diesem Wahlpflichtfach schauen sie nicht nur in das Innere des Körpers, sondern sie werden auch für die Zukunft der Medizin vorbereitet. Hochauflösende Technologien, die es erlauben, die Netzhaut und ihre Gefäße bis auf das zelluläre Niveau zu studieren. Fluoreszenztechniken geben über chemische Verbindungen in der Netzhaut Auskunft, multi-modale Darstellungen erlauben das Verstehen neuer Zusammenhänge. KI-Technologien machen es möglich, aus dem Fundusbild systemische Parameter wie mittlerer arterieller Blutdruck vorhersagen. Diese rasante Verbesserung bildgebender Techniken hat neue Impulse für Erkrankungen wie Parkinson, Hypertonie oder Diabetes gegeben. Das Potential ist noch nicht ausgereizt, viele Entwicklungen finden zurzeit statt und werden die Zukunft gestalten.
Lassen sie uns gemeinsam diesen Aufbruch nachvollziehen. Wir schauen uns an, wie diese Techniken funktionieren, was sie ermöglichen und was nicht. Bluthochdruck und Diabetes sind auch wichtige Probleme der Augenheilkunde. Da deren Verlauf, Ätiologie und Diagnose auf den gleichen grundlegenden Mechanismen beruhen, die auch Herz, Niere und Nervenzellen schädigen, bieten wir Auffrischung für vergangene Module als auch eine Vorbereitung für Klinik auf einer breiten Ebene. Lernen sie die Möglichkeiten der Optischen-Kohärenztomographie (OCT) und dem Scanning Laser Ophthalmoskop (LSO) kennen.
Lernspirale und Vorwissen: Die Erkrankungen, die im Rahmen des Wahlpflichtfaches zur Vermittlung der Untersuchungstechniken besprochen werden, setzen ein Vorwissen in Diabetes, Gefäßpathologien, Neuroanatomie und Immunsystem voraus.

2. Struktur und Inhalt des Wahlpflichtmoduls

2.1. Wochenstruktur und - Inhalte
Wir steigen mit einer umfassenden Einleitung über die Geschichte und Funktionsweisen der bildgebenden Techniken für das Auge und dem Prinzip des „Fensters in den Körper“ ein. Im Zentrum stehen Fragen zu den neuesten Technologien, ihren Einsatz in der Augenheilkunde, beantworten aber die Frage, was Internisten oder Neurologen klassischerweise aber auch neuestens beobachten können. Wir geben einen Ausblick auf die Möglichkeiten der KI. In den darauffolgenden Tagen erfolgen UAK, die sich von allgemeinen Untersuchungsmethoden, wie Visus Bestimmung, ausgehend in immer mehr spezialisierte Bereiche vorarbeiten. So ist in der ersten Woche Funktionsprüfung und morphologische Analyse der Netzhaut mit OCT und SLO der Mittelpunkt des Wahlpflichtfaches. In der zweiten Woche werden diese Methoden bei konkreten Erkrankungen angewendet. UAK zu Operationen im Vorder- als auch im Hinterabschnitt des Auges werden angeboten. Jeder UAK Block wird durch spezifisches PWA angeführt, damit die Erkrankungen als solche aber auch die Verknüpfungen zur Lernspirale klarwerden.

2.2. Unterrichtsformatstruktur und -inhalte
PWA Großgruppe (10 UE):
PWA 1 (2UE): „Einführung in die Ophthalmologie“
PWA 2 (2UE): „Das Auge als Fenster in das Innere des Körpers“
PWA 3 (1UE): „UAK-Einführung Sehschärfe“
PWA 4 (1UE): „UAK-Einführung OCT“
PWA 5 (1UE): „UAK-Einführung SLO“
PWA 6 (1UE): „UAK-Einführung IVOM“
PWA 7 (2UE): „UAK-Einführung Vorderabschnitt“

Unterricht am Krankenbett 6er Gruppe (9UE):
Block 1 (5UE): „Netzhautchirurgie“
Block 2 (4UE): „Chirurgie Vorderabschnitt“

UAK in 3er Gruppen (31 UE):
Die supervidierte Patientenuntersuchung teilt sich in 8 Blöcke auf, wobei diese sich fortlaufend ergänzen, indem von den Grundlagen der klinischen Untersuchung ausgegangen wird und diese in verschiedenen Augenerkrankungen vertieft wird. Dabei bieten die Blöcke „Diabetische Retinopathie“, „Glaukom“ und „Uveitis“ eine Breite an Möglichkeiten für Querverweise in andere klinische Disziplinen durch Analyse von grundlegenden Pathomechanismen wie Neurodegeneration, Gefäßpathologie und pathologische Immunreaktionen.
Block 1 (3UE): „AMD“
Block 2 (4UE): „Sehschärfe“
Block 3 (4UE): „Morphologie OCT“
Block 4 (4UE): „Morphologie SLO“
Block 5 (4UE): „IVOM AMD“
Block 6 (4 UE): „Diabetische Retinopathie“
Block 7 (4UE): „Hornhaut/Glaukom“
Block 8 (4UE): „Uveitis“

3. Lernspirale
Dieses Wahlpflichtfach greift eine Vielzahl von Themen aus den vorrangegangenen Modulen auf und kann diese anhand der komplexen Krankheitsbilder im Auge verknüpfen. Hierzu gehören Neurophysiologie, Energiestoffwechsel, Neuroanatomie, Immunologie, Regulation der Perfusion von Blutgefäßen, Endokrinologie und Chirurgie. Ein Beispiel für eine solche Verknüpfung ist die diabetische Retinopathie: Ursache endokrin, Pathomechanismus metabolisch/immunogen, Therapie in bestimmten Fällen Chirurgie.

4. Vorausgesetztes Wissen und Fertigkeiten
Vor allem sind Grundwissen in folgenden Erkrankungen oder Prozessen wichtig: Diabetes, Entzündung, Anatomie (wichtig sind die des Auges und der Retina), Gefäßregulation und Neurophysiologie/Degeneration.

5. Unterricht am/mit Patienten
In diesem Wahlpflichtfach steht die Bildgebung am Auge im Zentrum. Der Unterricht am Krankenbett zeigt, wie die Bildgebung für Diagnose, Therapieplanung und Verlauf von zentraler Bedeutung ist. Der unmittelbare Blick auf Gefäßpathologien sowie Neurodegenerationen machen dieses Wahlpflichtfach attraktiv als internistisches und neurologisches Querschnittsfach. PWA leiten die UAK ein und erklären die Relevanz der Bildgebung für internistische und neurologische Diagnosen – und natürlich für die Augenheilkunde. Hospitationen im Operationssaal verdeutlichen zusätzlich das Potential der bildgebenden Verfahren.
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