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1. Ziel und Inhalt des Wahlpflichtmoduls
Hands on! Egal ob Diabetes, Grauer Star, Netzhautablösungen oder ein zu hoher Augendruck die Strukturen der Lichtwahrnehmung gefährden, können die Techniken der Mikrochirurgie das Sehen nicht nur retten, sondern verbessern. Zu erblinden ist die schwerwiegendste Einschränkung für den Menschen. Für die Medizin stellen Patienten mit Verlust der Sehfähigkeit die Gruppe mit dem größten Zuwachs an Fällen eine Herausforderung für die Zukunft dar. Damit ist die Augenheilkunde ein Fach das wirklich hilft und große Zukunft hat.
Ziel des Wahlpflichtfaches ist es, die vielfältigen chirurgischen Ansätze zur Erhaltung und Verbesserung des Sehsinns in Theorie und Praxis zu vermitteln. Diese Vielfalt beinhaltet die häufigste durchgeführte Transplantation – die Hornhautransplantation, die intravitreale Medikamentengabe, Korrektur der Augenstellungen, Trabekulotomie und die chirurgischen Zugänge zur Netzhaut. Dabei werden die Teilnehmer die Chirurgie an Vorderabschnitt selbst am Schweineauge praktisch erfahren und sehen, wie das Arbeiten am physikalisch maximal empfindlichen und nur 280µm dicken Organ das Auge retten kann.
Genaue Diagnose, Einschätzung der Prognose und Wahl der richtigen Mittel stehen allerdings vor der OP. Nehmen Sie an der Entscheidungsfindung teil indem Sie bildgebende Verfahren verstehen, primäre Endpunkte ermitteln können und das strategische Vorgehen zur Ermittlung der Ursachen für Sehstörungen kennenlernen.

2. Struktur und Inhalt des Wahlpflichtmoduls
Wir beginnen mit einem Refresher über die Anatomie und Physiologie des Auges, bei dem es noch neues Unbekanntes und Erstaunliches zu lernen gilt. Die chirurgisch relevanten Seheinschränkungen werden durch Kombination aus den Untersuchungen zur Diagnosestellung und Begleitung der entsprechenden chirurgischen Eingriffe Life im OP interaktiv behandelt. Für einen Tag steht der ambulante OP in der Augenklinik still und die Teilnehmer werden an frischen Schweineaugen unter Anleitung einige dieser Eingriffe selbst durchführen. Dabei werden nicht nur die Instrumente genauer kennengelernt, sondern auch Standardtechniken für Nähte aus dünnsten Fadenmaterial gelernt.
Wir werden den Vorteil des Universitätsklinikums nutzen und unser Wochenprogramm immer wieder akut mit interessanten Fällen ergänzen.
Die Gebiete die auf diese Weise erschlossen werden sind:
- Orbita und Lidchirurgie
- Intravitreale Medikamenteneingabe
- Hornhaut
- Glaukomchirurgie
- Tumorbehandlung (Kombination Chirurgie und Strahlenbehandlung)
- Die pädiatrischen Fälle
- Netzhautchirurgie
- Der Laser im Auge


2.1. Wochenstruktur und - Inhalte
Wir starten das Wahlpflichtfach mit zwei PWA über die Augenanatomie und über die Frage wie das Sehen funktioniert und welche Strukturen dies ermöglichen. Der erste Tag wird schon mit der Technik der intravitrealen Injektion begonnen, zudem es noch eine Einführung zu den AMD Patienten gibt, die mit dieser Technik behandelt werden. Am zweiten Tag dreht sich alles um die Optik, dem Ziel der Chirurgie am Vorderabschnitt: das Verständnis von Visus, Refraktion und brechenden Medien bilden den Einstieg zum primären Endpunkt der Behandlung, eine Verbesserung der Sehfähigkeit. Am dritten und vierten Tag geht es dann in den OP. Katarakt und Schiel OPs setzen direkt an den Inhalten des zweiten Tages an, aber es gibt schon erste Einblicke in die Netzhautchirurgie. Der vierte Tag der ersten Woche ist gleichzeitig auch der letzte Tag der ersten Woche. Die ersten zwei Tage der zweiten Woche zentrieren sich auf das Krankheitsbild Glaukom mit den dazu gehörigen Operationstechniken. Am dritten Tag der zweiten Woche heißt es dann: selber machen! Dieser Tag gehört dem Wetlab und dem Üben am Schweineauge: Vitrektomie, Netzhaut und Hornhaut! Das Wahlpflichtfach wird am letzten Tag der zweiten Woche mit einigen eher speziellen Krankheitsbildern und deren chirurgischen Möglichkeiten abgerundet: Tumor – Chirurgie und Radiotherapie, Lasertherapie und Hornhautchirurgie.

2.2. Unterrichtsformatstruktur und -inhalte

10UE PWA:
2 PWA: Anatomie des Auges
2 PWA: Strukturen und Funktionen des Sehens
6 PWA: Wetlabs Chirurgie am vorderen und hinteren Augenabschnitt


Unterricht am Krankenbett (31-3er/9-6er UaK)
Klinik und funktionelle Anatomie/Pathologie für Mikrochirurgen, Lider und Orbita und Hornhaut
Untersuchung und Indikationsstellung bei Intravitrealen Injektionen
Patientenuntersuchungen und Vorstellung zur Lidchirurgie
Patientenvorstellung und Beurteilung vor Katarakt Eingriff
Wundversorgung
Netzhautlaser
Sprechstunde Strabologie: Untersuchung und Indikationen zur OP
Patientenuntersuchungen und Vorstellung zur operativen Glaukombehandlung
Sprechstunde: Netzhaut-OP

3. Lernspirale
Die in diesem Modul dargestellten Wege der chirurgischen Versorgung spiegeln Grundprinzipien wieder, die sich in allen Mikrochirurgischen Fächern finden. Neben der praktischen Übung der Verfahren soll hier vor allem das Verständnis geschult werden, auf welchen theoretischen und praktischen Säulen moderne Therapien entwickelt werden. Dies soll es vereinfachen, chirurgisch therapeutische Ansätze in den anderen Modulen besser zu verstehen und auch zu hinterfragen.

4. Vorausgesetztes Wissen und Fertigkeiten
Es werden keine spezifischen Kenntnisse oder Spezialwissen vorausgesetzt.
Grundwissen zur Anatomie und Pathologie des Auges wird erwartet.
Zur technischen Ausstattung sind moderne OP-Mikroskope, mikrochirurgisches Instrumentarium und lebensechte Organpräparate vorhanden. Mikrochirurgische Prinzipien und Nahttechniken werden erarbeitet.
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