Einschreibeoptionen

1. Ziel und Inhalt des Wahlpflichtmoduls.
Angeborene Herzfehler zeichnen sich durch eine starke Vielseitigkeit hinsichtlich der verschiedenen Pathologien, ihrer individuellen Ausprägung sowie der unterschiedlichen Therapieverfahren aus. Aus der fortschreitenden Digitalisierung der Medizin ergeben sich verschiedene moderne Methoden, welche eine patientenindividuelle Diagnostik und Therapieplanung von Patient:innen mit angeborenen Herzfehlern ermöglichen. Hierzu gehören bspw. neuartige Bildgebungsverfahren, künstliche Intelligenz, 3D-Druck, oder Augmented Reality. Insbesondere bei komplexen angeborenen Herzfehlern, können Ansätze wie beispielsweise die 3D-Rekonstruktion und der 3D-Druck ein wichtiges klinisches Instrument sein, um zusätzliche diagnostische Informationen zu generieren und eine präoperative Patientenvorbereitung und OP-Planung zu ermöglichen.
Diese Ansätze erfordern eine umfassende interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Kinderkardiolog:innen, Kinderherzchirurg:innen sowie Ingenieur:innen, welche dieses Modul gemeinschaftlich betreuen.
Der Schwerpunkt dieses Moduls ist die Vermittlung des Wissens über, sowie der beispielhaften und praxisnahen Anwendung der 3D-Rekonstruktion bzw. des 3D-Drucks zur Diagnostik und Therapieplanung von komplexen angeborenen Herzfehlern. Den Studierenden soll einerseits anhand von vorhandenen 3D-Modellen die Anatomie komplexer angeborener Vitien nahegebracht werden. Andererseits werden sie durch echte Fallbeispiele die Anwendung der 3D-Rekonstruktion aus CT-oder MRT-Daten erlernen und anschließend anhand der selbstgedruckten Modelle unter Anleitung OP-Simulationen durchführen.
Ziel dieser Lehrveranstaltung ist es, die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Fachdisziplinen mit den notwendigen Aufgaben von der Diagnosestellung, zur Therapieplanung und schließlich Korrektur angeborener Herzfehler abzubilden.
Am Ende der Veranstaltung haben die Studierenden einen Überblick über die klinische Anwendung der 3D-Rekonstruktion sowie anatomisches Verständnis für unterschiedliche komplexe angeborene Herzfehler gewonnen. Weiterhin bekommen Sie einen Einblick in den klinischen Alltag, die interdisziplinäre Zusammenarbeit, sowie den Aufgabenbereichen der Kinderkardiologen und Kinderherzchirurgen bei der Therapie von angeborenen Herzfehlern.

2. Struktur und Inhalt des Wahlpflichtmoduls
In der ersten Woche erfolgt eine Einführung über die häufigsten kongenitalen Vitien, deren Anatomie sowie Pathophysiologie. Anhand vorhandener 3D-Modellen sollen die Studierenden lernen, wie eine normale Herzanatomie aussieht und wie diese sich wiederrum von angeborenen Herzfehlern unterscheidet. Als derzeitigen klinischen Goldstandard der Diagnostik wird eine Einführung in die transthorakale Echokardiographie gegeben.
Ab der zweiten Woche erfolgt die Arbeit in Kleingruppen. Im Mittelpunkt steht das Zusammenführen von Theorie und Praxis. Anhand echter Fallbeispiele sollen aus CT-/MRT-Rohdaten 3D-Rekonstruktionen und schließlich ein 3D-Druck erfolgen.
In der dritten Woche sollen an den gedruckten Modellen Korrekturoperationen simuliert werden. Die dazu notwendigen Nahttechniken werden abhängig vom Wissenstand vermittelt bzw. aufgefrischt. Außerdem sollen unterschiedliche Zugangswege (mediane Sternotomie, laterale Thorakotomie, ect.) sowie die Anlage von Pleuradrainagen, etc. simuliert werden. In der zweiten Veranstaltungswoche findet darüber hinaus ein Besuch im kinderherzchirurgischen Operationssaal mit Einblick in den klinisch-chirurgischen Alltag statt.
Am Ende des Moduls erfolgt eine Abschlussbesprechung, in der nochmals offene Fragen gestellt werden können und entsprechend von den unterschiedlichen Fachdisziplinen beantwortet werden.
Das Modul ist durch starke Interdisziplinarität gezeichnet und demonstriert die Vorteile und Herausforderungen der gemeinsamen Arbeit zwischen Kliniker*innen, Informatiker*innen und Ingenieurwissenschaftler*innen.

3. Lernspirale
Das Modul soll den Studierenden Grundkenntnisse der 3D-Rekonstruktion und Therapieplanung vermitteln. Weiterhin sollen die Studierenden anatomisches Verständnis für unterschiedliche komplexe angeborene Herzfehler entwickeln und einen Einblick in den klinischen Alltag und die interdisziplinäre Zusammenarbeit der Kinderkardiologen, Kinderherzchirurgen und Ingenieure gewinnen.
Das Modul nimmt dabei Bezug auf Wissen aus dem Modul 11 (Herz und Kreislaufsystem) sowie den Grundlagenveranstaltungen zur Strömungsmechanik und den bildgebenden Verfahren. Außerdem werden Wissen und Fertigkeiten aus Modul 7 (Wissenschaftliches Arbeiten I) genutzt und vertieft.
Gäste können auf diesen Kurs nicht zugreifen. Melden Sie sich bitte an.