Im Rahmen des Moduls 7 „Wissenschaftliches Arbeiten I“ absolvieren Sie eine „kleine wissenschaftliche Arbeit“. In dieser Einführung erhalten Sie wichtige Informationen zum Ablauf und zur Themenwahl.
Was für eine Überraschung
Die Entwicklung der befruchteten Eizelle, Differenzierung in Trophoblast und Embryoblast und die Implantation werden erläutert. Die Herkunft embryonaler Stammzellen aus dem Embryoblasten wird dargestellt. Epiblast und Hypoblast als Ausgangszellen für die Bildung von Amnionhöhle, Dottersack und des extraembryonalen Mesoderms werden erläutert. Die Gastrulation, Entstehung von Primitivknoten, Primitivstreifen und Chorda dorsalis als zentrale Ereignisse der Bildung und morphologischen Strukturierung der Keimblätter, Ektoderm, Mesoderm und Endoderm werden erläutert.
Ausgehend von der Blastozyste wird die Trophoblastenentwicklung zur frühen und reifen Plazenta einschließlich wesentlicher Funktionen für Ernährung, Differenzierung und Schutz (Plazentaschranke) des Ungeborenen dargestellt. Probleme nicht-physiologischer Implantationen werden erläutert. Die Entstehung der Eihäute wird dargestellt. Besonderheiten der Eihäute und Plazentaverhältnisse bei Mehrlingsschwangerschaften und Konsequenzen für Schwangerschaftsverlauf mit möglichen Komplikationen werden erläutert.
Das fetale Alkoholsyndrom ist aufgrund seiner hohen Inzidenz mit bis zu 4000 Fällen pro Jahr von hoher gesundheitsökonomischer Bedeutung. Alkohol, der während einer Schwangerschaft konsumiert wird, passiert die Plazentaschranke und schädigt den Embryo bzw. den Feten. Die Bedeutung der Plazenta und ihre fehlende „Schrankenfunktion“ bei Alkohol aber auch anderen teratogenen Noxen (Medikamente, Umweltgifte) soll am Beispiel des fetalen Alkoholsyndroms (FAS) anhand eines klinischen Falls mit entsprechender Anamnese und klinischem Bild erläutert werden. Abgrenzungen gegen andere angeborene genetische Syndrome werden diskutiert.
Es werden die molekularen Grundlagen und Signalkaskaden bei Gastrulation, Achsenbildung und Körperbauplan erarbeitet. In diesem Zusammenhang werden die verschiedenen Stammzelltypen (embryonale, iPS, adulte) dargestellt und anhand von ausgewählten Originalarbeiten ihre Funktion während der Embryonalentwicklung sowie bei Regeneration und Gewebehomöostase diskutiert.
Erarbeiten der Entwicklung der drei embryonalen Grundgewebe in seminaristischer Form: Die Neurulation führt zur Bildung des zentralen und peripheren Nervensystems. Somiten- und Somitenderivate bilden Anteile von Binde-, Stütz- und Muskelgewebe. Die Abfaltung des Embryo und Einbeziehung des Dottersacks lässt das primitive Darmrohr entstehen.
Im Sinne von Rudolf Virchow soll seine Sammlung pathologisch-anatomischer Präparate des Medizinhistorischen Museums genutzt werden, um Studierenden im Eigenstudium - gefolgt von seminaristischer Aufarbeitung - einen ersten Einblick in kongenitale Entwicklungsstörungen anhand ausgesuchter Präparate zu vermitteln. Der Schwerpunkt liegt auf Fehlbildungen des Skeletts, ausgelöst durch reproduktionstoxische Noxen (z.B. Strahlung, Drogen und Arzneimittel). In der ersten Woche des Moduls erhalten an 3 Tagen jeweils 5 Seminargruppen zusammen eine kurze 20- bis 30 minütige Einführung, und es werden die Präparate (1 pro Seminargruppe) sowie die Zeiten der Einsichtnahme eingeteilt. Im Seminar sollen die Studierenden dann zunächst die Beschreibung der Fehlbildungen im Rahmen einer ca. 10 minütigen Präsentation erläutern, gegebenenfalls auch anhand vorliegender pathologischer Dokumentation, die über das Moodle-System bereitgestellt wird. Danach werden mögliche oder bekannte Ursachen als Auslöser skelettaler Fehlbildungen wie Contergan, Umwelttoxine und Drogen diskutiert. Es wird die Problematik der Zuordnung einer Fehlbildung zu einer bestimmten Noxe erläutert. Des Weiteren werden die Notwendigkeit, Probleme und Grenzen der Prüfung auf embryotoxisches Gefahrenpotential erläutert.
Die Entwicklungsbiologie ergründet die Regulation und Funktion von Genen bei der Zelldifferenzierung, Gewebe- und Organbildung. Dazu werden Modellsysteme, wie das Huhn und insbesondere die Maus, eingesetzt, die dem Menschen in ihrer Körpergrundgestalt sehr ähnlich sind. Genetisch bedingte Erkrankungen und Fehlbildungen basieren häufig auf Störungen der Genregulation und Genfunktion während der Embryonalentwicklung. Tiermodelle werden daher zur Aufklärung der Ätiologie angeborener Fehlbildungen beim Menschen eingesetzt. Im Rahmen dieses Praktikums werden lebende Hühnerembryonen präpariert und mit Mausdauerpräparaten sowie rasterelektronenmikroskopischen Aufnahmen menschlicher Embryonen verglichen. Im Weiteren werden Expressionsmuster ausgewählter Kontrollgene anhand von Mausdauerpräparaten hinsichtlich ihrer Funktion während der Entwicklung besprochen.
Die Nachbesprechung, moderiert von den studentischen Modulverantwortlichen, dient der Evaluation und Weiterentwicklung des Moduls. Auf kurzem und direktem Weg kann von den Studierenden Feedback entgegengenommen werden, das sich sowohl auf Inhalt als auch auf Aufbau und Struktur des Moduls beziehen kann. Die studentischen Modulverantwortlichen bringen dieses Feedback anschließend in die Modulreviews ein. Nutzt diese Chance, das Studium zu gestalten!