Ist Gesundheit ein Menschenrecht?
Nach einer Einführung zum Begriff der sozialen Ungleichheit und zu Konzepten zur Erfassung sozialer Ungleichheit (Klasse, Schicht, Lebenslage) werden die sozialen Einflussfaktoren auf Gesunderhaltung und Krankheitsentstehung dargelegt. Dazu gehören sozioökonomische Variablen ebenso wie geschlechtsspezifische Differenzierung von Gesundheit und Krankheit oder der Einfluss von Alter. Der Zusammenhang zwischen sozialer und gesundheitlicher Ungleichheit wird anhand empirischer Befunde veranschaulicht.
Es werden die theoretischen Grundlagen zum Zusammenhang von Patient*innen mit Migrations- und Fluchthintergrund und Zugangsbedingungen in das deutsche Gesundheitssystem diskutiert. Dabei werden die Auswirkungen insbesondere der soziokulturellen Ungleichheiten auf den Gesundheitszustand von Menschen mit Migrations- und Fluchthintergrund vermittelt und die Inanspruchnahme des Gesundheitssystems durch Migrant*innen sowie Geflüchtete dargelegt.
Nach einer Einführung (Entwicklung altersbezogener Armutsquoten) wird anhand einschlägiger Studien (z. B. KiGGS, Schuleingangsuntersuchungen) der Zusammenhang von Kinderarmut und Gesundheitschancen bzw. Krankheitsrisiken diskutiert. Sowohl Aspekte des Gesundheitsverhaltens als auch ausgewählte Gesundheitsaspekte werden herangezogen und weisen bis auf wenige Ausnahmen einen sozialen Gradienten auf. Es werden Erklärungsansätze vorgestellt und ein Ausblick auf Entwicklungsperspektiven und Präventions- bzw. Interventionsansätze gegeben.
Es werden Voraussetzungen und Risiken für eine gesunde körperliche und seelische Entwicklung in der frühen Kindheit dargestellt. Dabei wird auf die besondere Bedeutung elterlicher Eigenschaften für eine fördernde Eltern-Kind-Bindung eingegangen. Schädigende Einflüsse führen zu Unsicherheiten in der Eltern-Kind-Bindung und zu gravierenden Störungen der gesunden körperlichen und seelischen Entwicklung. Insofern hat die Früherkennung schädigender Einflüsse einen hohen Stellenwert.
Den Studierenden werden Grundlagen und psychosoziale Einflussfaktoren auf die Gewichtsentwicklung und Entstehung der Adipositas vermittelt. Neben der Diagnostik werden einzelne Meß- und Bewertungsverfahren eingeordnet und die Möglichkeiten des ärztlichen Betreuungmanagments bei Erwachsenen vertieft.
Den Studierenden werden Grundlagen zu Einflussfaktoren auf die Gewichtsentwicklung und Entstehung der Adipositas bei Kindern und Jugendlichen vermittelt. Dabei werden Aspekte kindlicher Lebenswelten und ihre Bedeutung für Entwicklung von Kindern dargestellt. Das Spannungsfeld der Adipositas-Ursachen - mit genetischer Disposition einerseits und Lifestylefaktoren andererseits – wird für das Kindes- und Jugendalter erläutert.
Nach einer Einführung zu Entwicklungen der Sozialstruktur Deutschlands werden verschiedene Formen und Merkmale der Zunahme prekärer Beschäftigung dargestellt. Auswirkungen von prekären Arbeitsverhältnissen und Arbeitslosigkeit auf Gesundheit und Krankheit werden anhand von Studienergebnissen vorgestellt. Schließlich erarbeiten und diskutieren die Studierenden Erklärungsansätze zum Zusammenhang von sozialer und gesundheitlicher Ungleichheit.
Das Seminar führt in die Grundlagen der Bevölkerungswissenschaft ein und vermittelt die Kennzeichen demografischer Entwicklung mit besonderer Berücksichtigung der Industrienationen. Im Mittelpunkt stehen die Konsequenzen dieser Entwicklungen auf Bevölkerungszusammensetzung, Gesundheits- und Krankheitsprozesse sowie die Gestaltung moderner Gesundheitssysteme.
Die Studierenden lernen am Beispiel von verschiedenen Personengruppen typische Versorgungsbarrieren im deutschen Gesundheitssystem kennen und erarbeiten sozialrechtliche Besonderheiten der medizinischen Versorgung sozialer Randgruppen. Beispielhaft werden die typischen Gesundheitsgefährdungen und Krankheitsprofile von obdachlosen Personen und drogenabhängigen Patienten dargestellt und Versorgungsformen und -angebote im Gesundheitswesen aufgezeigt.
Da die Gestaltung der Arzt-Patienten-Beziehung den Behandlungserfolg wesentlich mitbestimmt, stellt sich die Frage, wie medizinische Entscheidungen getroffen werden sollten. Die Studierenden lernen zunächst die unterschiedlichen Modelle der medizinischen Entscheidungsfindung (paternalistisches Modell, informatives Modell, partnerschaftliches Modell) kennen. Hierbei werden die partizipativen Ansätze vor dem Hintergrund wachsender Erwartungen an die Patientenautonomie vertiefend behandelt. Anhand verschiedener Behandlungssituationen werden Möglichkeiten und Grenzen der Anwendung partizipativer Ansätze thematisiert. Ausgehend von Studienergebnissen sollen für ausgewählte chronische Erkrankungen wichtige Probleme der Therapietreue (Compliance bzw. Adhärenz) deutlich gemacht und unterstützende Maßnahmen aufgezeigt werden.
Die Studierenden sollen ihren Blick auf Zugangsbarrieren bei Patienten mit Migrations- und Fluchthintergrund schärfen, diese im Alltag erkennen und ein Verständnis für besondere Schwierigkeiten in der interkulturellen Kommunikation entwickeln können. Da sprach- und kulturgebundene Verständigungsprobleme zentrale Zugangsbarrieren darstellen, werden Techniken und Fertigkeiten in der Arbeit mit professionell qualifizierten Sprach- und Kulturvermittlern demonstriert und geübt. Darüber hinaus werden die Fallstricke beim Einsatz von Laien- bzw. Adhoc-Dolmetschers erarbeitet und diskutiert.
Das Interesse am Menschen und die Sorge für die Patientinnen und Patienten sind wichtige Motive für die ärztliche Tätigkeit. Nicht allein Fachwissen, Untersuchungstechniken und Problemlösefähigkeiten sind wesentliche Voraussetzungen für die erfolgreiche ärztliche Tätigkeit, sondern auch kommunikative und soziale Kompetenzen. Für die Zusammenarbeit mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Krankenhaus und in Arztpraxen sowie für das erfolgreiche, gemeinsame Lernen mit Kommilitoninnen und Kommilitonen sind eine gute Kommunikationsfähigkeit und eine hohe soziale Kompetenz ebenfalls von großer Bedeutung.
Ziel der Lehrveranstaltung „Kommunikation, Interaktion und Teamarbeit“ (KIT) ist sowohl die Ausbildung der Kommunikationskompetenzen in einem strukturierten Curriculum als auch die Förderung der konstruktiven Zusammenarbeit in der Kleingruppe.
Ziel der Lehrveranstaltung „Kommunikation, Interaktion und Teamarbeit“ (KIT) ist sowohl die Ausbildung der Kommunikationskompetenzen in einem strukturierten Curriculum als auch die Förderung der konstruktiven Zusammenarbeit in der Kleingruppe.