Muskelkater ohne Sport?
Im Rahmen dieser Vorlesung wird zunächst eine Patientin/ ein Patient mit Anämie vorgestellt. Nach Einordnung der Anämie (anhand des Blutbildes) wird die Eingruppierung der Anämie kurz erläutert und die Anämie im Rahmen einer primären Erkrankung des Knochenmarks (Myelodysplasie) diskutiert. Im zweiten Teil der Vorlesung wird am Beispiel der Hämochromatose ein Patient oder eine Patientin mit einer seltenen Erkrankung vorgestellt. In der Anamnese werden die Symptome und der Verlauf der Erkrankung inklusive der Organmanifestationen erhoben. Am Beispiel der Hämochromatose wird dann die Pathogenese einer seltenen Erkrankung dargestellt sowie Aspekte der Diagnostik, Therapie und Betreuung erläutert.
In dieser Vorlesung werden hämophile Gerinnungsstörungen, insbesondere Venöse Thromboembolien (VTE), mit Pathogenese und Behandlungsoptionen vorgestellt.
Gerinnungsvorgänge bilden ein komplex reguliertes System. In der Vorlesung wird an umschriebenen thrombophilen Gerinnungsstörungen die funktionelle und klinische Bedeutung genetischer, metabolischer und immunologischer Faktoren für Krankheitsereignisse verdeutlicht. Auf der einen Seite werden monogenetische Erkrankungen wie der Protein C oder S Mangel vorgestellt, bei denen ein einzelner Gerinnungsdefekt bereits in der Neonatalperiode zu ausgedehnten Thrombosen und damit dem lebensbedrohlichen klinischen Bild der Purpura fulminans führen kann. Auf der anderen Seite werden häufige genetische und erworbene Risikofaktoren vorgestellt, bei denen eine Gen-Gen oder Gen-Umwelt Interaktion wesentlich für das Auftreten von Thrombosen ist. Weiterhin wird der Einfluss des Lebensalters auf die Inzidenz von venösen Thrombosen diskutiert. Der eingeschränkte Nutzen einzelner genetischer Risikofaktoren für die Vorhersage von Krankheitsereignissen wird am Beispiel der heterozygoten Faktor V Leiden Mutation verdeutlicht.
In dieser Veranstaltung wird den Studierenden die Bedeutung Mendelscher Krankheiten für die Entwicklung von Krankheitsmodellen anhand ausgewählter Beispiele (Sphärozytose, Favismus, Thalassämie) vermittelt. Ein Schwerpunkt der Diskussion in diesem Seminar wird die Frage sein, wie sich die Variabilität des Phänotyps von monogen bedingten Krankheiten durch unterschiedliche Mutationsformen bzw. Genotypen und durch exogene Einflussfaktoren erklären lässt. Die paroxysmale nächtliche Hämoglobinurie soll als Beispiel für eine monogene Erkrankung auf Grund von neu entstandenen somatischen Mutationen dienen. Weiterhin werden die Studierenden erfahren, wie die daraus gewonnenen Erkenntnisse in der medizinischen Genetik zur Aufklärung, Beratung und Betreuung von Patienten und Patientinnen mit seltenen monogen bedingten Krankheiten eingesetzt werden.
Funktionelle Tests stellen ein essentielles Instrumentarium zur Charakterisierung von Hämostasestörungen dar. Mit ihrer Hilfe ist es in vielen Fällen möglich, Hinweise auf die zugrundeliegende Pathogenese zu erhalten und genetische versus erworbene Ursachen zu differenzieren. Im Praktikum werden Labormethoden zur Differentialdiagnostik der hämorrhagischen Diathese durchgeführt und bewertet: Erfassung von primären Hämostasestörungen mittels der Funktionstestung der Plättchenadhäsion, Thrombelastografie, Erfassung der Biosynthese von Hämostasefaktoren durch Antigenbestimmung, Differenzierung zwischen vermindertem und dysfunktionellem Protein.
Die Studierenden sollen in diesem Kurs anhand von histologischen Präparaten lernen, wie ein normales hämatopoetisches Knochenmark in Abhängigkeit des Alters aufgebaut ist, und wie einige häufige neoplastische Erkrankungen den Knochenmarkaufbau verändern können. Dabei sollen insbesondere die primäre Myelofibrose, die essentielle Thrombozytämie, die sytemische Mastozytose und das myelodyslastische Syndrom durchgesprochen werden.
Die Fähigkeit zur interprofessionellen Zusammenarbeit stellt eine wesentliche ärztliche Kompetenz dar, die für die Sicherung einer optimalen Patientenversorgung unabdingbar ist. Ein umfangreiches Verständnis für die eigene berufliche Rolle sowie für die anderen Gesundheitsberufen ist zentral, damit alle Berufsgruppen gemeinsam eine patientenorientierte Versorgung gewährleisten können. Hierfür sind die gegenseitige Wertschätzung, eine offene Haltung und die Bereitschaft zur Zusammenarbeit notwendige Voraussetzungen. In der Sitzung lernen die Studierenden durch Film und Rollenspiel, verschiedene berufliche Rollen und Verantwortungsbereiche im Gesundheitswesen zu unterscheiden und zu reflektieren. Durch Perspektivwechsel und Diskussion in der Gruppe sollen die Wertschätzung und das Wissen um die Expertise der verschiedenen Berufe vertieft werden.
In dieser Unterrichtsveranstaltung werden jeweils 6 Studierende von einer/m Lehrenden betreut und untersuchen weitgehend selbstständig in 3er-Gruppen eine/n Patient*in. Der Unterricht am Krankenbett folgt einem definierten Ablauf von Vorbereitung und -besprechung über Patient*innenkontakt und -vorstellung zur abschließenden Befunderhebung und -demonstration. Bezogen auf die konkrete Untersuchung sollen dabei differentialdiagnostische Hypothesen und eine Arbeitsdiagnose entwickelt, die Ergebnisse der weiterführenden Diagnostik (z. B. Labor, Bildgebung) sowie die grundlegenden Therapieoptionen gemeinsam besprochen werden. Begleitend gibt es für jeden Termin mehrere Seiten im UaK-Heft zur spezifischen Problematik, die während des Kurses ausgefüllt und besprochen werden sollen. Der Unterricht soll zu ca. 2/3 als supervidierte Patientenuntersuchung in 3er-Gruppen stattfinden und zu ca. 1/3 als Patientendemonstration mit der 6er-Gruppe. Der Ablauf kann den Gegebenheiten auf der Station angepasst werden.