Beengte Verhältnisse
Die Skelettmuskeln des Körpers sind nicht gleichförmig aufgebaut. Sie haben unterschiedliche Formen, einen oder mehrere Köpfe und/ oder Bäuche, typische Faserverlaufswinkel (pennation angle) und besitzen ein typisches Muster aus schnellen und langsamen Fasertypen und ermöglichen so je nach Topografie und Lage im Körper durch kurz- und/ oder langhubige Kontraktionsmodi feindynamische Bewegungen (Klavierspielen, Tanzen). In der Vorlesung wird die grundlegende äußere und innere Architektur an ausgewählten Muskelbeispielen (gefiederter versus parallelfaseriger Muskel, Schnellkraftmuskel versus Haltemuskel) und deren besondere topografische Lage und Funktion im Bewegungsapparat vorgestellt. Die als 'Enthesen' bezeichneten Verbindungsstrukturen (Mittler) zwischen Muskel-Sehne-Knochen werden exemplarisch besprochen. Spezielle muskuläre Bindegewebsstrukturen (Muskelfaszien, Aponeurosen) sind Teil des myofaszialen Hilfsapparates, dem ein gewichtiger prozentualer Anteil an der finalen Kraftausbeute der gesunden Skelettmuskulatur zukommt.
Die Veranstaltung gibt eine Einführung in die Arbeitsweise der Skelettmuskulatur. Es wird ein Überblick über die Teilprozesse von der Erregung des Skelettmuskels bis zu seiner Kontraktion gegeben. Dabei wird insbesondere auf Auswirkungen von Aktivität und Ruhigstellung (Nichtgebrauch) eingegangen. Die Muskelatrophie wird an klassischen Fallbeispielen (wie im Rahmen eines spinalen radikulären Syndroms bei Bandscheibenschäden oder Quadrizepsatrophie nach knieendoprothetischer Versorgung) vorgestellt und die daraus entstehenden funktionellen pathologischen Kausalketten erläutert. Die Studierenden lernen dabei Grundlagen der manualmedizinischen Diagnostik und Therapie kennen. Die Vorlesung ist darüber hinaus mit Videos unterlegt.
In diesem Seminar wird die Bedeutung der Muskelinnervation durch schnelle und langsame motorische Innervation durch Prägung, Entwicklung, Aufrechterhaltung sowie Anpassung/ Plastizität der beiden wichtigsten Muskelfasertypen (langsamer Typ 1 vs. schneller Typ 2) im normalaktiven gegenüber eines inaktiven Skelettmuskels erörtert sowie die therapeutische Bedeutung der neuromuskulären Synapse für die Muskelkontraktion und -relaxation (vgl. Muskelrelaxantien bei Operationen oder BoTox) diskutiert. Der Zusammenhang zwischen den strukturellen und (patho)physiologisch nachweisbaren Konsequenzen des chronischen Bewegungsmangels bei Muskelnichtgebrauch wie auch bei Muskelerkrankungen wird anhand von histologischem Bildern präsentiert.
Für die Realisierung von Bewegung, aber auch für die Haltefunktion ist eine kontinuierliche und angepasste Energiebereitstellung in der Skelettmuskulatur essentiell. Im Seminar wird zunächst die Sauerstoffbereitstellung in der Skelettmuskulatur und die Regulation der Muskeldurchblutung für die effektive Leistungsanpassung diskutiert. Auf zellulärer Ebene werden die verschiedenen Substrate für die ATP-Gewinnung unter aeroben und anaeroben Bedingungen in ihrer Effizienz und Verfügbarkeit miteinander verglichen.
In der Lehrveranstaltung werden die physiologischen Grundlagen der Funktion von Skelettmuskeln und die Skelettmuskelmechanik besprochen. Dazu gehören die elektromechanische Kopplung, Rolle des zytosolischen Kalziums, Einfluss der Vordehnung auf die Muskelkraft, Arbeitsdiagramm des Skelettmuskels, Kontraktionsformen und die Geschwindigkeits-Kraft-Beziehung.
Fortsetzung der anatomischen Präparation des Bewegungsapparats, Details: siehe Handbuch zum Präparierkurs.
Die aktive Teilnahme an der Präparation ist Pflicht.
Die aktive Teilnahme an der Präparation ist Pflicht.
Mit den Studierenden wird eine Rückenschule (Turnhalle) und eine Ausdauertrainingseinheit Laufen (Geländelauf) durchgeführt. Unter Anleitung werden die Effekte von Rückenschule und Lauftraining sowie deren Einsatzmöglichkeiten aufgezeigt. Dies ermöglicht fundierte Entscheidungen im Bezug auf die Wahl der Belastungsformen und der Belastungsintensität, der Sportart und der Übungen für die Prävention, Therapie und Rehabilitation.
Die Studierenden lernen in dieser Lehrveranstaltung mit der Elektromyographie ein wichtiges elektrophysiologisches Untersuchungsverfahren kennen, das Aussagen sowohl über die muskuläre als auch neuromuskuläre Aktivität/ Interaktion ermöglicht. Mit Hilfe elektromyographischer Ableitungen bei Muskelbelastung wird den Studierenden verdeutlicht, wie Muskelkraft gesteuert wird und wie sich muskuläre Ermüdung auf Steuerung und EMG auswirken.
Interdisziplinärer Untersuchungskurs. Es erfolgt eine Vermittlung funktionell-anatomischer Grundkenntnisse, der Palpationspunkte und des Muskelreliefs der Schulter sowie die Darstellung und Durchführung der Gelenkmessung in der Neutral-Null-Methode an der Schulter. An Patient*innen mit Beschwerden im Schultergelenk werden einfache Untersuchungstechniken demonstriert bzw. geübt.