Plötzlich weggetreten
Zur Einführung werden die Abschnitte des Hirnstamms, seine generelle Einteilung (Tectum, Tegmentum und Bahnen) und die generelle Lokalisation der Modalitäten (Somatomotorik, Branchialmotorik, Viszeromotorik, Viszerosensibilität, Somatosensibilität) anhand der Lage der Hirnnervenkerne und Austrittsstellen der Hirnnerven besprochen. Im Weiteren wird dann an Schnittserien die Topographie auf- und absteigender Bahnsysteme sowie die Bedeutung der Formatio reticularis und der monaminergen Systeme erläutert.
Am Beispiel einer/s Patient*in mit Multipler Sklerose werden auf der Basis von Anamnese und neurologischem Untersuchungsbefund diejenigen klinischen Zeichen in den Vordergrund gerückt, die auf Läsionen im Bereich des Hirnstamms zurückzuführen sind. Die Multiple Sklerose (Enzephalomyelitis disseminata) ist eine überwiegend schubförmig auftretende, nicht-erregerbedingte entzündliche demyelinisierende Erkrankung, die alle Abschnitte des zentralen Nervensystems betreffen kann. Entsprechend variabel ist die klinische Symptomatologie bei dieser Erkrankung. Ferner wird auf die diagnostische Bedeutung des Liquors und Störungen der Blut-Hirnschranke eingegangen, die therapeutischen Ansätze zur Behandlung und Prophylaxe der Erkrankung vorgestellt und geschlechterspezifische Aspekte berücksichtigt.
Die Vorlesung thematisiert die neuronalen Grundlagen, die dem klinischen und elektroenzephalographischen Befund 'wach' und dem subjektiven Erleben von 'Wachheit' zugrunde liegen. Dabei werden einzelne der Formatio reticularis zugerechneten Neuronengruppen in ihren unterschiedlichen Projektionen zum Telenzephalon und die hieran beteiligten Transmittersysteme vorgestellt. Eine besondere Bedeutung kommt hierbei dem orexinergen System als übergeordneter neuromodulatorischer Instanz zu. Daneben wird auf der Basis von einfachen elektroenzephalographischen Beispielen und Fallvignetten das klinische Konzept von Wachheit erläutert und die Folgen des messbaren Orexin-Mangels dargestellt.
Etwa 20 von 100 Menschen sind von Problemen beim Ein- und Durchschlafen betroffen. Schlaf ist im Gegensatz zum Wachzustand durch sehr geringe motorische Aktivitat und Reaktionsbereitschaft gekennzeichnet. Körperfunktionen und Hormonsekretion werden im Schlaf moduliert. Schwerpunkt der Vorlesung ist die Differenzierung der unterschiedlichen Schlafphasen und deren Charakteristika. Verantwortliche Hirnstrukturen und die Bedeutung des Schlafes für korperliche und geistige Erholung, Thermoregulation, Immunsystem, Gedachtniskonsolidierung und Ontogenese werden diskutiert.
Bei der Betrachtung des Stoffwechsels im zentralen Nervensystem (ZNS) muss man der metabolischen Aufgabenteilung zwischen Nervenzellen und Astrozyten, aber auch der selektiven Blut-Hirn-Schranke Beachtung schenken. Neurone haben einen vergleichsweise hohen Energieverbrauch und sind auf die Bereitstellung bzw. die Beseitigung bestimmter Metaboliten durch Astrozyten angewiesen. Neben der Normalfunktion soll am Beispiel des ischämischen Hirninfarktes die Bedeutung des spezialisierten zerebralen Stoffwechsels und die veränderte Funktion der beteiligten Zellen für die neuronale Aktivität vermittelt werden.
Die Lebensvorgänge in Ruhe und bei körperlicher Leistung sind nur durch das ununterbrochene Spiel vegetativer Regulationen möglich. Hierdurch wird einerseits die notwendige Konstanz des inneren Milieus aufrechterhalten, andererseits die Anpassung des Organismus an die wechselnden Anforderungen somatomotorischer Leistung gesichert. Diese Regulation, Kontrolle und Koordination durch das Gehirn ist sehr präzise.
Die herausgehobene Stellung des vegetativen Nervensystems (VNS) in der praktischen Medizin fußt auf folgenden Befunden: Fast alle Organe werden durch Neurone des VNS erreicht; die Folgen von neuronalen vegetativen Fehlregulationen führen zu mehr Arztbesuchen als alle anderen Erkrankungen; es werden mehr Pharmaka gegen funktionelle Störungen des kardiovaskulären, respiratorischen, gastrointestinalen und urogenitalen Systems verschrieben, als gegen fast alle anderen Krankheiten zusammen. Daher ist das Verständnis neurovegetativer Regulationsvorgänge und ihrer emotionalen und sensomotorischen Verschränktheit sowohl für die klinische als auch für die präventive Medizin von großer Bedeutung. In diesem Seminar soll das Zusammenspiel zwischen peripherem und zentralem VNS übergreifend, vertiefend und zusammenfassend erläutert werden.
Die herausgehobene Stellung des vegetativen Nervensystems (VNS) in der praktischen Medizin fußt auf folgenden Befunden: Fast alle Organe werden durch Neurone des VNS erreicht; die Folgen von neuronalen vegetativen Fehlregulationen führen zu mehr Arztbesuchen als alle anderen Erkrankungen; es werden mehr Pharmaka gegen funktionelle Störungen des kardiovaskulären, respiratorischen, gastrointestinalen und urogenitalen Systems verschrieben, als gegen fast alle anderen Krankheiten zusammen. Daher ist das Verständnis neurovegetativer Regulationsvorgänge und ihrer emotionalen und sensomotorischen Verschränktheit sowohl für die klinische als auch für die präventive Medizin von großer Bedeutung. In diesem Seminar soll das Zusammenspiel zwischen peripherem und zentralem VNS übergreifend, vertiefend und zusammenfassend erläutert werden.
Der normale Aufbau des Hirnstamms mit den Kernen der Hirnnerven, seine topographische Lage im Schädel und die versorgenden Gefäße werden am entnommenen Gehirn präpariert und an der Leiche sowie an radiologischer Bildgebung demonstriert.
Die aktive Teilnahme an der Präparation ist Pflicht.
Die aktive Teilnahme an der Präparation ist Pflicht.
Der normale mikroskopische Aufbau des Rückenmarks, des peripheren und des vegetativen Nervensystems soll an geeigneten mikroskopischen und elektronenmikroskopischen Präparaten (Rückenmark, peripherer Nerv, Spinalganglion, vegetatives Ganglion) unter Berücksichtigung ihrer biologischen Bedeutung erarbeitet werden.
Die zerebrale Schnittbildgebung stellt eine wesentliche diagnostische Maßnahme der Neurologie dar. Die Indikationsstellung soll diskutiert werden. Mit Hilfe einer standardisierten Herangehensweise (Checkliste) sollen dann anatomische Strukturen bei Normalbefunden in CT und MRT identifiziert und wesentliche Pathologien anhand von Fallbeispielen besprochen werden.
Die Studierenden sollen die Techniken der Untersuchung der Hirnnerven V, VII, IX-XII in gegenseitigen Untersuchungen erlernen. Die Untersuchung der übrigen Hirnnerven (I-IV und VI) wird im Detail im Modul "Sinnesorgane" erfolgen.