Mehr als 99% aller Menschen haben zumindest einmal im Leben Kopfschmerzen. Dies bedeutet, dass wahrscheinlich jeder Arzt, jede Ärztin unabhängig von der Fachrichtung mit diesem Symptom konfrontiert sein wird. Die Kopfschmerzanamnese stellt dabei einen Schlüsselfaktor in der differentialdiagnostischen Zuordnung dar, um zu unterscheiden, ob es sich um eine Variante eines primären Kopfschmerzes (Migräne, Spannungskopfschmerz, Clusterkopfschmerz) oder um einen erworbenen Kopfschmerz handelt, der möglicherweise einer weiteren dringenden Diagnostik und Intervention bedarf. In der Patient*innenvorstellung wird den Studierenden ein/e Patient*in mit einem primären Kopfschmerzsyndrom vorgestellt.
Periphere Neuropathien sowie das Restless-Legs-Syndrom gehören zu den häufigsten neurologischen Krankheitsbildern und führen aufgrund der differentialdiagnostischen Vielfalt nicht selten zu diagnostischer und therapeutischer Frustration. Anhand von Kasuistiken sollen die Studierenden einen Einblick in das klinische und ätiologische Spektrum dieser Erkrankungen bekommen und sich vor dem Hintergrund der klinischen Manifestation evidenzbasierte diagnostische und therapeutische Algorithmen auf den unterschiedlichen Versorgungsebenen (hausärztlich/ spezialistisch) erarbeiten.
Kopfschmerzen sind die häufigsten Beschwerden überhaupt, die beim Arzt oder bei der Ärztin geäußert werden. Häufig liegt dem eine primäre Kopfschmerzursache wie eine Migräne oder ein Spannungskopfschmerz zugrunde. Wichtige pathogenetische Vorgänge sind eine Dilatation extra- und intrakranieller, vor allem meningealer Äste der A. carotis und eine neurogene Entzündung. Im Rahmen der Vorlesung sollen sowohl medikamentöse Optionen der Akuttherapie als auch der Prophylaxe einer Migräne und eines Spannungskopfschmerzes erläutert werden.
Sensibilitätsstörungen sind ein Symptom, mit dem sowohl Hausärzt*innen als auch Neurolog*innen häufig konfrontiert werden. Die Differentialdiagnose erfordert eine sorgfältige Anamnese, körperliche Untersuchung und ggf. weitere spezielle diagnostische Verfahren. Anhand einer virtuellen Kasuistik sollen sich die Studierenden hier ein strukturiertes und evidenzbasiertes Vorgehen erarbeiten.
Es sollen evidenzbasierte präventive Strategien zur Modifikation der relevanten Risikofaktoren des Schlaganfalls dargestellt werden. Dazu gehören Maßnahmen der Beeinflussung lebensstilbedingter Risikofaktoren (Ernährung, Bewegung, Rauchen), der medikamentösen Behandlung (Blutdruckeinstellung, Lipidsenkung, Antikoagulation bei Vorhofflimmern, Thrombozytenaggregationshemmung) sowie chirurgische Interventionen an der A. carotis. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Frage der differenzierten Indikationsstellung von Präventionsmaßnahmen. Die Bedeutung der Grundversorgung sowie eines interdisziplinären Versorgungskonzeptes beim Krankheitsbild Schlaganfall wird dargestellt. Dabei werden auch Diversity-Aspekte – insbesondere Geschlechterunterschiede - besprochen.
Gangstörungen stellen ein häufiges Symptom chronisch verlaufender neurologischer Erkrankungen dar. Die Vorlesung fasst die Charakteristika wichtiger Gangstörungen syndromal zusammen (z. B. sensible Ataxie, zerebelläre Ataxie, frontale Gangataxie, spastisch ataktische Gangstörung) und grenzt sie gegeneinader ab. Im zweiten Schritt werden darauf aufbauend differentialdiagnostische Überlegungen diskutiert.
Unter infantiler Zerebralparese (syn. infantile Cerebrallähmung, engl. cerebral palsy) versteht man eine nicht progressive Erkrankung, besonders des motorischen Systems, bei der es zu einer Steigerung des Muskeltonus und einer Bewegungsstörung kommt. Ursache ist die prä-, peri- oder postnatale Schädigung des sich entwickelnden Großhirns und der Pyramidenbahn.
In dieser eVL wird das Krankheitsbild an einem ausgewählten Fall vorgestellt.
In dieser eVL wird das Krankheitsbild an einem ausgewählten Fall vorgestellt.
In diesem Seminar werden zunächst anhand von Videobeispielen die Störungen der Okulomotorik in Verbindung mit dem Leitsymptom Schwindel phänomenologisch analysiert. Hierbei werden die gestörten Augenbewegungsmuster exakt beschrieben und diese auf ihre anatomischen Grundlagen zurückgeführt. Maßgeblich ist hierbei vor allem die grundlegende Zuordnung nach peripheren und zentralnervösen Lokalisationen. Konkret werden die folgenden pathologischen Augenbewegungen und Nystagmen besprochen: ausgefallenener vestibulo-okulärer Reflex, pathologische Fixationssuppression, pathologischer Endstellnystagmus, hypo- und hypermetrische Sakkaden, Spontannystagmus, Blickrichtungsnystagmus, rotierender Nystagmus, upbeat-Nystagmus, downbeat-Nystagmus, Lagerungsnystagmus, internukleäre Ophthalmoplegie. Abschließend werden die häufigsten Differentialdiagnosen beim Leitsymptom Schwindel mit gestörter Okulomotorik (benigner paroxysmaler Lagerungsschwindel, Migräne-Schwindel, ischämischer Hirninfarkt in Hirnstamm und Kleinhirn, M. Menière) in der Rettungsstelle und der hieraus resultierende diagnostische Algorithmus besprochen.
Kenntnisse zum peripheren Nervensystem sind unerlässlich, da sie zum Verständnis von Paresen und Sensibilitätsstörungen peripherer Genese beitragen, Komplikationnen von Eingriffen verhindern helfen und Lokal-/ Regionalanästhesien ermöglichen. In diesem Praktikum soll gebündelt und fachübergreifend klinisch relevantes Wissen zum peripheren Nervensystem (in einem zirkulären Ablauf mit Stationen) mittels direkter Anschauung von Nervenverläufen und Engstellen sowie potentiellen Läsionsorten vermittelt werden. Aus diesen topographischen Kenntnissen heraus können nicht nur Symptome richtig erkannt und zugeordnet, sondern auch Zugänge zur Lokalanästhesie verstanden werden. Gelehrt wird an vorpräparierten anatomischen Präparaten oder Modellen, erweitert durch Nervensonographie und neuronale Stimulation (Video oder direkt am Studierenden/ an der Studierenden).
Das Spektrum der Erkrankungen, das in dieser Lehrveranstaltung gesehen werden kann, umfasst: Multiple Sklerose, Polyneuropathie, Motoneuronerkrankung, Demenz, Normaldruckhydrocephalus, Parkinson-Syndrome. In dieser Unterrichtsveranstaltung werden jeweils 6 Studierende von einer/m Lehrenden betreut und untersuchen weitgehend selbstständig in 3er-Gruppen eine/n Patient*in. Der Unterricht am Krankenbett folgt einem definierten Ablauf von Vorbereitung und -besprechung über Patient*innenkontakt und -vorstellung zur abschließenden Befunderhebung und -demonstration. Bezogen auf die konkrete Untersuchung sollen dabei differentialdiagnostische Hypothesen und eine Arbeitsdiagnose entwickelt, die Ergebnisse der weiterführenden Diagnostik (z. B. Labor, Bildgebung) sowie die grundlegenden Therapieoptionen gemeinsam besprochen werden. Begleitend gibt es für jeden Termin mehrere Seiten im UaK-Heft zur spezifischen Problematik, die während des Kurses ausgefüllt und besprochen werden sollen. Der Unterricht soll zu ca. 2/3 als supervidierte Patientenuntersuchung in 3er-Gruppen stattfinden und zu ca. 1/3 als Patientendemonstration mit der 6er-Gruppe. Der Ablauf kann den Gegebenheiten auf der Station angepasst werden.